Der Anfang ist ein Sprung, eine Setzung, ein Faktum. Alles Folgende trägt seine Spur.
Der Anfang ist machtvoll und angsteinflößend zugleich: Wie also anfangen?
In der Kunst behauptet der Anfang, im Sinne eines in Erscheinung tretenden (genialen) schöpferischen Aktes, einen ebenso festen wie rätselhaften Ort, nach dem gesucht und um den gerungen wird, der durch Erzählungen absichtsvolle Überhöhung erfährt und dem man sich hin und wieder zu entziehen versucht.
Die Auseinandersetzung mit dem Anfang bedeutet somit, neben der Befragung seiner gesellschaftspolitischen Bedeutung auch, seine Stellung innerhalb des Gesamtwerks kritisch ins Auge zu fassen.
Hat sich der Anfang nicht immer schon ins Werk gesetzt lange bevor man anfängt? Hastet man ihm also vergeblich hinterher, statt ihn wirkungsvoll in Szene zu setzen? Nicht zuletzt stellt sich die Frage, ob der Anfang den Erwartungen, die in ihn gesetzt werden, tatsächlich standhält oder ob er sich bei genauerer Betrachtung nicht allzu häufig als Bagatelle entpuppt, als eine flüchtige Notwendigkeit und überschätze Kategorie.
Die Tagung befasst sich mit den verschiedenen Erscheinungsweisen und Bildern des Anfangs und Anfangens, mit seinen Strategien, den Mythen, die sich um ihn ranken und deren Interpretationen.