Guga S’Thebe ist ein Kulturzentrum, welches nach dem Ende der Apartheid in den 1990er Jahren in Langa - dem ältesten Township Kapstadts - entstanden ist. Es zieht gleichermaßen anwohnende Kinder und Jugendliche, lokale Künstler, und auch internationale Touristen an. Für die Gemeinschaft Langas ist Guga S’Thebe eine einzigartige Chance, ihre Kunst und Kultur in einem internationalen Dialog zu erfahren.
Als Erweiterung des Kulturzentrums gibt das Guga Theatre angemessenen Raum zum Probieren und Vorführen für die vielen Performance Aktivitäten. Um die Kosten niedrig zu halten, wurde das Gebäude fast ausschließlich aus recycelten Materialien gebaut.
Der multifunktionale Theaterraum für bis zu 200 Personen wurde durch ein geschlossenes Rechteck aus auf Abstand gesetzten Seefracht-Containern gebildet. Durch die versetzte Stapelung von High-Cube-Containern im Erdgeschoss und Standardcontainern im Obergeschoss entstand im Inneren ein locker umschlossener Raum mit einer lichten Höhe von rund fünfeinhalb Metern.
Der Container-Ring nimmt Funktionen wie Hinterbühne, Suppenküche, Regie, Zuschauerbalkon und Tonstudio auf.
Die Struktur des Daches basiert auf einem vor Ort leicht verfügbaren und kosteneffektiven Nagelplattenbinder, welcher im südafrikanischen Industriebau weit verbreitet ist. Durch die zueinander geneigten Holzbinder wird eine räumlich repetitive Struktur erzeugt. Diese V-Struktur prägt die Hauptansicht des Theaters. Das Tragwerk bleibt im Innern sichtbar.
Für den winterlichen und sommerlichen Wärmeschutz wird die gesamte Außenhaut mit vorgefertigten Lehm-Stroh-Modulen verkleidet.
Von gebrauchten Paletten und wiederverwendeten Holzbrettern aus der lokalen Obstwirtschaft wurden Holz-Rahmen gefertigt, in die das Lehm-Stroh-Gemisch in die Schalungen gestampft wurde.
Über Stahlwinkel wurden die einzelnen Paneele an die Container befestigt. Das modulare System ermöglichte eine Vorfertigung und ein Aufteilen der Gruppe in verschiedene Arbeitsstationen. Das äußere Kleid des Theaters - die Fassade - wurde ebenfalls aus recycelten Obstkistenbrettern und wiederverwendeten Ziegeln gebildet. Im Inneren dominiert die Anmutung der teilweise aufgeschnittenen Schiffscontainer.
Lediglich der Schmuckfußboden aus den selbstgefertigten Zementfliesen und einige wenige raumhohe Akustikpaneele wurden hinzugefügt.