Muroswoche des Fachbereichs Design im Wintersemester 2024
Auch in diesem Semester bot die Muroswoche wieder viel Abwechslung, spannende und neue Impulse für die Studierenden des Fachbereichs Design:
Prof. Lars Breuer und Prof. Bernhard Franken
Pelle - Haut - Hud - MILAN / OSLO / DÜSSELDORF
Die Muros-Woche ist der Auftakt des Erasmus+ Blended Intensiv Programme einer Kooperation von drei Hochschule, die nun über drei Jahre läuft. Von Mailand (mit der Nuova Accademia di Belle Arti Milan) nach Düsseldorf (PBSA FB Design ) führt der Austausch bis nach Oslo (zum Kristiania University College Oslo), wo das Projekt ihren Höhepunkt findet. Das Thema sind die drei Häute des Menschen: Körper, Kleidung und Architektur. Dies geht über bloße geografische Grenzen hinaus und verwebt Zeit, Kulturen, Ideologien und künstlerische Ausdrucksformen. Durch diese Exkursionen werden die Teilnehmer ein vertieftes Verständnis für die vielschichtigen Häute der Identität erlangen - vom individuellen Körper bis zum kollektiven Ethos einer Stadt.
Struktur der Exkursions-Reihe eins in Mailand
Thema: Der Aufstieg und die Auswirkungen von Paninari: Mailands Jugendphänomen und Modeszenen in den 1970er Jahren.
Gemeinsam und in internationalen Gruppen begeben sich die Studierenden auf eine kollaborative Reise, die über konventionelle akademische Forschung hinausgeht. Durch Forschung vor Ort, geführte Touren und Interviews tauchen die Teilnehmer*innen tief in das komplexe Zusammenspiel und die Durchdringung von Mode, Innendesign und urbanen Räumen ein und gewinnen ein umfassendes Verständnis dieser miteinander verbundenen Bereiche.
Rejane Dal Bello
Typo Treasure Hunt (City of London)
Engage in London as a typographic playground and find a treasure.
Die Studierendengruppe erkundete verschiedene Orte in London, löste Rätsel und gewann unterschiedliche Perspektiven und Erkenntnisse, insbesondere in den Bereichen Typografie, Kommunikation sowie in den kulturellen Praktiken der Stadt. Eine neue Umgebung und Impulse führt dazu, dass man neue Ideen und Standpunkte entdeckt. Deshalb bot diese Reise den Studierenden die Möglichkeit ihr Wissen zu erweitern.
Los ging es mit einer „Typo-Schatzsuche“, die über die ganze Woche hin gelöst werden musste. Außerdem stand ein Typografie-Workshop bei den bekannten Designs von Paul McNeil und Hamish Muir (muirmcneil.com) auf dem Programm. Des Weiteren tauchten sie mit Matt Lamound Archive in die Geschichte des Grafikdesigns ein und erkundeten bei einem Tagesausflug Nordengland. Darüber hinaus besuchten sie Jody Powell von „Pentagram“ (www.pentagram.com/about/jody-hudson-powell), einem weltbekannten Branding-Studio sowie Jeremy Leslie von MagCulture (magculture) und lauschten den Vorträgen. Museumsbesuche und einTippfehler-Spaziergänge standen auch auf dem Plan.
Eric Fritsch, M.A.
Exhibition Design Muros A, Berlin: 4 Tage, 16 Museen
Der Masterstudiengang Exhibition Design hat insgesamt 16 Museen verschiedener Genres und thematischer Schwerpunkte in Berlin besucht.
Die besuchten Ausstellungen wurden in Nachgesprächen unter gestalterischen, konzeptionellen und dramaturgischen Gesichtspunkten analysiert und diskutiert.
Dazu wurden im Vorfeld Leitfragen formuliert: Wie wird die räumliche Gestaltung umgesetzt? Gibt es klare Wege, die die Besucher*innen leiten? Wie ist der Spannungsbogen der Ausstellung? Wie sind die Objekte inszeniert? Wird der Inhalt durch anschauliche Grafiken oder Diagramme ergänzt?
Führungen durch Archolog*innen und Architekt*innen oder die Beobachtung der anwesenden Besucher*innen eröffneten nochmals ganz spannende Perspektiven auf das Medium Ausstellung.
Prof. Holger Jacobs
London Calling (again)
Es geht wieder nach London (trotz Brexit)... Auf dem Programm stehen vor allem Museumsbesuche (sowohl in den großen als auch in den weniger bekannten kleinen), ebenso wie Studiobesuche und die St. Brides Library, eine der ältesten typografischen Bibliotheken. Natürlich auch Londoner Pubs und Märkte. ´
Prof. Christian Jendreiko
Jenseits der Maschine
Wir haben uns mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Computer befasst.
Dazu haben wir den Text Ok Computer von Simon Schaffer gelesen und diskutiert.
Aus der Diskussion haben wir einen Begriff des Computers entwickelt, der den Computer nicht als Werkzeug, sondern als invasive Spezies auffasst. Auf Basis dieses Begriffs haben wir eine Plakat-Kampagne entwickelt. Eine Adaption der Plakatkampagne für die große Außen-Videowand ist in Vorbereitung.
Prof.in Viola Vahrson
München - Kunst und Architektur
Die Gruppe hat sich mit den vielfältigen Angeboten der Münchener Museen befassen, sich in die Geschichte der einzelnen Häuser eingearbeitet, mit ihrer Architektur und Gestaltung, der Sammlungspolitik und mit den einzelnen Objekten auseinandergesetzt. Ergänzend fanden Architekturspaziergänge statt, auf denen sie spezifische Objekte besuchten, die einen besonderen Stil repräsentierten oder für die Stadt von besonderer Bedeutung sind. Referate, die vor Ort vorgetragen wurden, führten in die jeweiligen Themen ein.
Prof.in Felicitas Rohden und Prof.in Astrid Bornheim
Dry Spice
„Dry Spice“ ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen den Fachbereichen Design und Architektur und fand während der Muroswoche unter der Leitung von Prof. Astrid Bornheim und Prof. Felicitas Rohden statt. Das Projekt befasste sich mit der reichen Geschichte und Bedeutung von Pflanzen. Nehmen wir beispielsweise Rosmarin: die Pflanze mit ihrem unverwechselbaren Duft, wurde in der Malereigeschichte oft als Attribut von Figuren dargestellt, die für bestimmte Tugenden wie Treue oder Erinnerung stehen, aber lässt sich aus der Pflanze auch baufähiges Material herstellen?
In „Dry Spice“ gingen wir einem What-if-Szenario nach und tauschten ein Fragment des Raumes an der PBSA mit einem Modell aus biobasierten Ausgangsstoffen aus. So entstand eine Cocktailbar, die die gelbe Bar im Eingangsbereich von Gebäude 6 erweitert und verschiedene Getränke auf der Grundlage der Flora serviert.
In den Werkstätten wurde praktisch mit Holz- und Tiefdrucktechniken und experimentellen Modellbautechniken gearbeitet, die das Pflanzenmaterial als Grundlage für die Form verwenden.
Wir besuchten ebenfalls eine Materialbibliothek in einem Düsseldorfer Architekturbüro und verschiedene Künstlerbars, als Inspiration für die Gestaltung unserer Bar. Das Projekt sah vor, dass Studierende verschiedene visuelle Techniken anwenden, und darüber hinaus ein Ort der Begegnung und des Austausches schaffen.