Die beiden Designabsolventen Maria Tafler und Christopher Nguyen wurden für die Ausstellung der German Design Graduates prämiert.
Im Rahmen der Initiative German Design Graduates wählten Kurator*innen aus mehreren hunderten Einreichungen Projekte und Konzepte aus, welche die Bandbreite der Innovationskraft von Designtalenten widerspiegeln. Gezeigt werden in der Dare to Design Ausstellung 45 Arbeiten aus den Bereichen Produkt- und Industriedesign, Kommunikations- und Digitaldesign sowie Textil- und Modedesign.
Die Ausstellung Dare to Design – Spaces of Care der Stiftung Rat für Formgebung – German Design Council zeigt die innovativsten Arbeiten von Absolvent*innen deutscher Hochschulen.
In ihrer Vielfalt eint die Projekte ein kollektives Bewusstsein und der Wille zur Veränderung gegenüber drängenden Fragestellungen und anhaltenden Krisen.
Gestaltung wird als kollektives Praktizieren und als Akt der Fürsorge verstanden.
Aberration archetypischer Schmucktypologien ˖ Christopher Nguyen ˖ Hochschule Düsseldorf
germandesigngraduates.com/normativitaet-und-aberration-archetypischer-schmucktypologien
Diese Arbeit widmet sich der Frage, wie das Abweichende – das Fehlerhafte, das Ungewohnte – als gestalterisches Prinzip genutzt werden kann. Phänomene aus verschiedenen (natur-)wissenschaftlichen Disziplinen werden analysiert und deren Essenz auf Schmuck übertragen. Ausgangspunkt der Gestaltung sind vertraute oder ikonische Schmuckklassiker, die durch gezielte Eingriffe verfremdet und neu interpretiert werden. Dabei reicht das Spektrum der gestalterischen Veränderungen von subtilen, kaum wahrnehmbaren Modifikationen bis hin zur vollständigen Loslösung vom ursprünglichen Vorbild. Als Grundlage dienen unter anderem biologische Mutationen, soziale Divergenz, physikalische Anomalien sowie digitale Störungen (Glitches). Durch diese Irritationen wird der Blick auf vertraute Formen gebrochen, um Normen sichtbar zu machen, zu hinterfragen und neue Perspektiven im Umgang mit Design zu eröffnen.
Rausgeschrieben Umgeschrieben Zugeschrieben ˖ Maria Tafler ˖ Hochschule Düsseldorf
germandesigngraduates.com/rausgeschrieben-umgeschrieben-zugeschrieben
Diese Arbeit widmet sich der systematischen Unsichtbarmachung von Frauen in der Geschichtsschreibung und fragt, wie sich unsere Sicht auf die Vergangenheit verändert, wenn wir den Blick auf die bedeutende Rolle von Frauen richten. Über Jahrhunderte hinweg wurden Frauen aus der historischen Erzählung ausgeschlossen, obwohl sie entscheidenden Einfluss auf die Weltgeschichte hatten. In diesem Buch werden diese Geschichten zurückgeholt, die Frauen gewürdigt und das System untersucht, das zu ihrer Streichung führte. Das Buch verbindet historische Analyse mit biografischem Erzählen: Lebensgeschichten von Frauen strukturieren den Text, ihre Illustrationen stehen, gedreht, rot und mit separaten Infotexten versehen, jeweils am Anfang der Kapitel. Diese Trennung betont ihre Präsenz, verlangsamt den Lesefluss und fordert eine bewusste Auseinandersetzung. Es ist mehr als eine Sammlung vergessener Namen. Es ist ein Schritt zur Rückeroberung dessen, was unterdrückt, ausgelassen und gelöscht wurde.
Wann? 4. September bis 12. Oktober 2025
Wo? Museum für Angewandte Kunst, Köln (MAKK)
Weitere Informationen
germandesigngraduates.com/museumsausstellung-2025
makk.de/besuchen/ausstellungen/sonderausstellungen/german-design-graduates
Wir gratulieren herzlich!