Die Ausstellung "U-Bahnhof Bundestag Berlin 2016 | Europa" thematisiert den Ort ihrer Präsentation in dreifacher Weise: den U-Bahnhof Bundestag als eine verführerisch monumentale Ausstellungshalle, deren blanke Sichtbetonwände und Oberlicht modernsten Museumsstandards entsprechen, als bedeutungsvollen Stadtraum im politischen und touristischen Zentrum Berlins, und als spezifisch europäische Stadt. Die Bezüge zwischen unterirdischer Halle, Stadtraum und politischem Raum haben 16 Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz und aus Berlin veranlasst, über Europa zu reflektieren. Ein Europa, das gerade heute umworben und umkämpft wird, das idealisiert wird und zugleich fragil ist, Gegenstand ständiger Grenzverschiebungen und Neudefinitionen. Exemplarisch lässt sich diese Entwicklung an der Situation von Flüchtlingen und der Flüchtlingspolitik in Berlin analysieren. Die Mitte zwischen Bundeskanzleramt und Paul-Löbe-Haus, dort, wo das sogenannte "Bürgerforum" hätte gebaut werden sollen, eignet sich besonders die Fragen nach "Europa" zu visualisieren und die Antworten kritisch zu diskutieren. Die Leerstelle, die dieses bis heute unrealisierte Bauprojekt hinterlassen hat, eröffnet neue, temporäre Aneignungen des Stadtraums, die mit "U-Bahnhof Bundestag Berlin 2016 | Europa" umgesetzt werden.
Die Ausstellung umfasst Malerei, Installationen, Klangwerke, Interventionen, Fotografien und Performances. Sie findet in Kooperation mit der BVG Berlin, der Stiftung Bauhaus Dessau und der Kunsthochschule Kassel statt, steht unter der Schirmherrschaft der Schweizerischen Botschaft und wird vom Bezirksamt Mitte von Berlin, Fachbereich Kunst und Kultur unterstützt.
Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler: Joëlle Allet, Christine Berndt, Hannes Brunner, Mio Chareteau, Rudy Decelière, Francine Eggs / Andreas Bitschin, Mona Jas, Ellen Kobe, maboart bohren & magoni, Matthias Pabsch, Christoph Rütimann, Gabi Schillig, Andreas Schmid, Anna Schmid, Elisabeth Sonneck, Käthe Wenzel.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und englischer Sprache im Berliner Jovis Verlag.