Letzte Woche fand die Intra- und Extramuroswoche im Fachbereich Design der Peter Behrens School of Art statt.
Eine ganze Woche hatten unsere Studierenden die Möglichkeit, sich intensiv mit einem Thema zu befassen und dieses umzusetzen. Hier einige Eindrücke, Umsetzungen und Ergebnisse:
INTRAMUROS
Bei „I Read Where I Am“ befassten sich die Studierenden unter der Leitung von Daniel Seemeyer damit, wie Publikationen dynamischer werden können. Gerade mit Blick auf die Digitalisierung unserer Gesellschaft haben sich unsere Lesegewohnheiten stark verändert. Das Spektrum unserer Aufmerksamkeit wandelt sich; Lesen und Betrachten wird immer non-linearer. Diese neuen Modi müssen zwangsläufig auch ihren Weg aus der Digitalität in die analoge Welt finden. Es wurde viel Experimentiert. Welche Werkzeuge und Konzepte lassen sich von Apps, Websites, OS, Bots, KI etc. auf das Interface eines Buches übertragen? Wie kann Code im Print funktionieren? Und welche Prinzipien der Lesbarkeit sind heute überhaupt noch gültig?
EXTRAMUROS
Rijeka & Kastell Frankopan mit Prof Lars Breuer
In der Muros-Woche stand der Gruppe das beeindruckende Kastell Frankopan in Kraljevica direkt an der Adria als Atelier, Arbeits- und Ausstellungsraum zu Verfügung. Die großzügige räumliche Situation sowie die spannende Lage des Schlosses gegenüber einer industriell genutzten Schiffswerft haben eine Auseinandersetzung mit dem Thema Interkulturalität & Arbeit ermöglicht. Gerade die Region um die Großstadt Rijeka ist geprägt durch verschiedene kulturelle Einflüsse. Besuche in den Museen der Stadt hat die Studierenden zusätzlich angeregt.
Ganz aktiv wurde Menschen angesprochen, um starre Symbole und Sprache zu hinterfragen. Welche Möglichkeiten ergeben sich gerade durch das Aufeinandertreffen verschiedener Systeme?
Das Kastell Frankopan ist jedes Jahr im Juli Ort und Kulisse für ein internationales Kunst- und Kulturprojekt 3RD-SPC./RP (https://www.3rd-space.eu/rope). Auch die Arbeiten, die im Seminar entstehen, könnten ein Teil dieses Projektes mit vielfältigen Aufführungen und Ausstellungen im Sommer werden. Das Seminar war offen für verschiedene Resultate und Ergebnisse wie Gemälde, Zeichnungen, Fotos und Videos
Prof. Bernhard Franken und seine Studierenden ging es zur BIENNALE ARCHITETTURA 2023: THE LABORATORY OF THE FUTURE.
Die Architekturbiennale in Venedig ist die bedeutendste Architekturausstellung weltweit. Abgesehen vom spannenden Inhalt, vereint die Biennale drei Ausstellungsformate als räumliche Kommunikationsformen. Das Format der Länderpavillons in einem Landschaftspark (Gardini) war ursprünglich als Leistungsshow der Nationalstaaten gedacht. Der zweite Ausstellungsbereich im ehemaligen Kriegshafen der Venezianer (Arsenale) schafft einen spannenden Kontext zu den Exponaten. Zuletzt bilden die zahlreichen Off-Locations in den Palazzi und Kirchen der Stadt überraschende bis großartige Bühnen für die Ausstellungen.
Bei Prof. Philipp Teufel verschlug es die Studierendengruppe mit dem Thema Exhibition Expedition Berlin: Museen-Ausstellungen-Urbane Orte-Kommerzielle Räume nach Berlin.
Was ist Raum? Ein durch Wände begrenzter Ort? Was macht Ausstellungen heutzutage aus? Hat das Museum noch eine Zukunft? Wie können Räume und Exponate zum Sprechen gebracht werden? Was unterscheidet den Künstlerischen, gestalterisch-vermittelnden von einem markentechnischen Ansatz? Und wann sprechen wir von einem «guten» oder «gelungenen» Raum? Es wurde viel darüber diskutiert ob die ausgewählten Räume/Ausstellungen, gut & gelungen sind oder nicht.
Es geht nach Madrid! Die Studierenden erkundeten gemeinsam mit Prof*in Viola Vahrson die Stadt und versuchten einen Eindruck von der Kultur, der Geschichte, Architektur und Kunst der Hauptstadt Spaniens zu bekommen. Es ging zum Museo del Prado, eines der bedeutendsten Museen der Welt, das Museum Reina Sofia (moderne und zeitgenössische Kunst), die Privatsammlung der Familie Thyssen-Bornemisza, aber auch kulturhistorische Museen, wie das Schifffahrtsmuseum (Museo Naval de Madrid), in dem Schiffe und Landkarten die einstige Weltmacht Spanien veranschaulichen. Auch der spanische Königspalast in Madrid wurde besucht.
eloquent hands – Jantje Fleischhut
18.5. bis 21.5. Symposium Haxthäuser hof - 30.5.- 01.06. HSD Werkstatt
Das Schmucksymposium Haxthäuser Hof formuliert den Auftakt in die Projektwoche.
Es geht um Hände, ihre Sprachgewandtheit, Handgemachtes und persönlichen Ausdruck. Die Bandbreite von Historikern, Kuratoren, Journalisten und Machern selbst untersucht das Thema in 13 Vorträgen aus verschiedenen Perspektiven. Das Symposium bietet den Auftakt zu intensiven Hands-on Tagen in den Werkstätten an der Hochschule. Zu untersuchen und diskutieren gilt: Welche Aussagen kann oder sollte Schmuck transportieren? Worin und mit was sind meine Hände wortgewandt. Die Themen werden gesammelt, reflektiert und gruppiert. Unterschiedliche Hände bearbeiten gleiche Aussagen in Schmuck. Material, Technik und Format variieren, sie werden von jeder Person je nach Eloquenz selbst gewählt. Alle finalen Arbeiten werden im Fotoshooting aktiviert und in einer Dokumentation festgehalten.
Wired – Uli Budde
Von der Line in den Raum, vom Draht zum Produkt.
Draht besitzt einzigartige technische Eigenschaften, aber auch interessante grafische Aspekte. Die Studierenden setzten sich mit den Potentialen von Metalldraht auseinander, und entwickelten vom Draht ausgehend prototypisch Produkte und Objekte. Eine Exkursion in das Deutsche Drahtmuseum in Altena (NRW) ergab historische Einblicke in die Entwicklung des Halbfabrikates Draht und das Handwerk des Drahtziehers.