Die Auseinandersetzung mit Körper, Raum und Struktur bildet das Fundament künstlerischer und gestalterischer Praxis. Besonders in der Skulptur und räumlichen Gestaltung geht es nicht nur um die Form selbst, sondern um ihr Verhältnis zum umgebenden Raum – sei es physisch, visuell oder konzeptuell. Wie interagiert ein Objekt mit seiner Umgebung? Wie schafft es Räume zu teilen, zu definieren oder neu zu interpretieren?
Körper als gestalterisches Element steht für die materielle Präsenz eines Objekts. Er kann massiv oder filigran, geschlossen oder durchbrochen sein. Doch erst im Dialog mit dem Raum entfaltet er seine volle Wirkung: Ob durch Proportion, Maßstab oder Positionierung – die Skulptur wird zum Akteur, der den Raum strukturiert, lenkt oder sogar infrage stellt. Räumliche Strategien wie Durchdringung, Expansion oder Verdichtung ermöglichen es, traditionelle Grenzen zwischen Objekt und Umgebung aufzulösen.
Struktur wiederum verweist auf die innere Logik eines Werks – sei es durch materialimmanente Eigenschaften, konstruktive Prinzipien oder konzeptuelle Ordnungen. Sie entscheidet, ob ein Körper statisch wirkt oder dynamisch, ob er den Raum dominiert oder sich ihm unterordnet. Modulation, Rhythmus und Wiederholung sind dabei zentrale Werkzeuge, um Spannung und Bewegung zu erzeugen.
In der zeitgenössischen Kunst werden diese Prinzipien oft radikal weitergedacht: Installationen, ortsspezifische Arbeiten oder immaterielle Raumkonzepte erweitern den Skulpturbegriff. Licht, Schatten und sogar der Betrachter selbst werden zu gestalterischen Elementen, die den Raum erst vollenden.
Dieser Kurs lädt ein, experimentell und reflexiv zu erkunden, wie Körper, Raum und Struktur zueinanderfinden – und wie gestalterische Entscheidungen räumliche Erfahrungen prägen.