BA Studiengang Retail Design
Der BA Studiengang Retail Design (RD) nimmt seit 2013 jährlich 50 Studierende auf. Er ist inhaltlich, methodisch und konzeptionell mit dem BA Studiengang Kommunikationsdesign (KD) verwandt, konzentriert sich jedoch auf den Gestaltungsbedarf einer bestimmten Branche (Einzelhandel & Gastronomie). Wir verstehen den Retail Designer also als Kommunikationsdesigner, der über ein tiefes Wissen und eine breite Anwendungserfahrung in Retail Industries und Retail Design verfügt. Die fundamentale Veränderung und Transformation dieser Branche im Zuge der digitalen Revolution setzt neue gestalterische Herausforderungen frei. Wie keine andere Branche ist der Einzelhandel tief in der Alltagswirklichkeit aller Menschen verwurzelt und beeinflusst das Leben insgesamt. Durch die Verdrängung des stationären Handels durch den Onlinehandel sind gerade in Klein- und Mittelstädten die Innenstädte bedroht, ein vitales öffentliches Leben stark beeinträchtigt. Nicht allein die Dichte, sondern vor allem die gestalterische Qualität des Einzelhandels hat so großen Einfluss auf die wahrgenommene Attraktivität und Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raums in den Städten. In diesem Sinne bezeichnet Retail Design eine dreifache gestalterische Herausforderung: (1) die Qualität der Gestaltung in Einzelhandel und Gastronomie im Interesse der Kunden und der Einzelhändler insgesamt zu heben; (2) die richtige und angemessene Synthese zwischen digitalen und stationären Geschäftsmodellen zu finden; (3) eine gesellschaftsfreundliche gestalterische Haltung zu entwickeln, die ein harmonisches und für Bürger attraktives Zusammenspiel von Einzelhandel, Gastronomie und öffentlichem Raum in den Innenstädten ermöglicht. Retail Design reflektiert ökonomische Interessen des Einzelhandels, soziokulturelle Erwartungen und Bedürfnisse der Bürger in ihrer Eigenschaft als Konsument sowie die sozialen und ökologischen Ansprüche der Stadtgesellschaft insgesamt.
Standort Düsseldorf
Düsseldorf ist eine Kunst- und Kulturstadt, gleichzeitig aber auch ein bedeutender Standort für die Retail Industries und ihre Dienstleister. Wir besuchen regelmäßig Ausstellungen in den großen Museen der Stadt und der Umgebung, beteiligen uns an künstlerischen und sozialen Projekten der Institutionen. Wir arbeiten im Rahmen von Urban Design Projekten mit Dezernaten der Stadt oder Stadtteilen zusammen, konzipieren und entwerfen Lösungen, die pilotiert oder umgesetzt werden. Im Rahmen von Semesterprojekten bearbeiten wir regelmäßig auch Themen der Retail Industries wie beispielsweise: Flagshipstore (O2), Lidl goes USA (Lidl), Pop-Up-Stores & Roadshow (BMWi), Awakening the Senses (Douglas), Hybrid Food & Co-Living Spaces (Real), Fitting Room (Vitra, Ansorg). Alle drei Jahre findet in Düsseldorf die Euroshop statt, die größte Retail-Messe weltweit mit 200.000 internationalen Fachbesuchern. Der Studiengang Retail Design bespielt hier jeweils circa 700qm Fläche, auf der wir studentische Konzepte und Entwürfe zu aktuellen Themen präsentieren.
Networking
Der Studiengang Retail Design ist eng vernetzt mit Verbänden und Unternehmen der Retail Industries. Wir vermitteln Praktika bei unseren Partnerunternehmen und legen großen Wert auf den Übergang vom Studium zum Beruf, den wir sorgfältig begleiten. International sind wir eng verbunden mit dem Kristiana University College des Westerdals Department of Communication and Design, Oslo und der Elisava School of Design and Engineering, Barcelona, die wie wir ebenfalls Retail Design lehren. Unsere Lehrbeauftragten sind Retail Design Professionals, die verantwortliche Funktionen in Design- und Architekturbüros, im Messe- und Ladenbau, im Retail Design innehaben und die aktuelle Marktpraxis aus ihren Projekten bestens kennen.
Schwerpunkte
Schwerpunkt unserer Lehre ist die Entwicklung von Konzeptionen, die Förderung konzeptionellen Denkens sowie dessen Umsetzung in der räumlichen Gestaltung. In der Entwicklung von Konzeptionen setzen wir uns grundsätzlich mit drei unterschiedlichen Sphären auseinander – der Geschichte, der Kunst und dem Markt. Wir wollen bei der Entwicklung von Lösungen die historische Dimension verstehen, um die Gegenwart aus ihrer Entwicklung heraus einschätzen zu können. Wir wollen wissen, welche Perspektiven und Fragen sich aus der künstlerischen Auseinandersetzung mit unserem Thema ergeben und schauen uns themenaffine künstlerische und gestalterische Positionen des 20. und 21. Jahrhunderts an. Wir wollen verstehen, wie der Markt tickt, welche Art von Wettbewerb herrscht, was die Kriterien der Wettbewerbsfähigkeit bestimmt, welcher Wettbewerber sich in diesem Markt tummeln und wie Konsumenten sich verhalten. Aus der Kenntnis und Reflexion dieser drei Sphären entwickeln wir dann Konzeptionen. Der Entwurfsprozess kann analog oder digital erfolgen. Entwürfe werden analog im Modellbau oder digital in Renderings visualisiert, hierzu stehen den Studierenden umfangreiche Werkstätten unter fachkundiger Anleitung zur Verfügung. 3D Gestaltungsprogramme werden in Seminaren gelehrt und trainiert.
Lehrende
Die Studierenden des BA Studiengangs Retail Design greifen auf das breite Lehrangebot des Fachbereichs Design zu und können ihre Fähigkeiten je nach Interessen in unterschiedlichen Anwendungsgebieten der Gestaltung (Typographie, Fotografie, Corporate Design, Bewegtbild, Illustration, Interaktive Gestaltung) erweitern und vertiefen. Die oben bereits erwähnten Lehrbeauftragten ergänzen das Lehrangebot durch Praxisseminare, deren Themen im Semesterrhythmus wechseln. Die hauptamtlich Lehrenden für den Studiengang Retail Design sind:
Prof. Philipp Teufel (räumliche Gestaltung/Design)
Prof. Bernhard Franken (3D-Kommunikation/Architektur)
Professorin Sabine Krieg (Retail Design)