Die Prozesse der Digitalisierung verfestigen die Überlegenheit des Visuellen und haben eine zunehmende Isolation der anderen menschlichen Sinne zur Folge. Im Rahmen des Kurses MATERIAL MATTERS wurde eine solche reduzierte Wahrnehmung hinterfragt und in einem Materiallabor Texturen, Oberflächenstrukturen und räumliche Systeme in unterschiedlichen Maßstäben entwickelt die alle menschlichen Sinne ansprechen. Diese experimentelle Auseinandersetzung mit Materialität, die auch ephemere Substanzen, wie Licht, Flüssigkeiten oder Nebel, einbezieht, dient der Entwicklung multisensorischer Materialtypologien, die visuell, haptisch, auditiv, olfaktorisch und gustatorisch erfahrbar sind. Die Vielschichtigkeit menschlicher und räumlicher Erfahrung entsteht aus einem komplexen Zusammenspiel all dieser sinnlichen Eindrücke.
Die von den Studierenden im Kurs entwickelten multisensorischen Materialsysteme, Objekte und Raumstrukturen wurden zu sinnlichen Schnittstellen, die zwischen der Körperlichkeit des Menschen und seiner Umgebung vermitteln. Sie bieten Erfahrungen und Möglichkeiten der Interaktion an und ermöglichen unmittelbare Kommunikation im Raum, in deren Mittelpunkt der Mensch als Bezugsfeld der Raumerfahrung steht. Ziel ist eine grundlegende Erweiterung von künstlerisch-gestalterischen analogen wie digitalen Gestaltungsmethoden und eine kritische Auseinandersetzung mit Materialität und Digitalität, um damit komplexe, multisensorische und atmosphärische räumliche und soziale Dimensionen gestalten zu können.
Eine Ausstellung von Studierenden des 1. Semester
Tobias Affuepper, Ronja Erhardt, Niclas Fels, Alina Bianca Gießler, Daniel Gremme, Jan Herrmann, Yannick Herzig, Felina Hinz, Max Hofmeister, Anna-Sophia Kamps, Lena Kiparski, Maja Kos, Marcel Malchin, Elisabeth Marx, Tim Mittenmaier, Huy Ngo, Katharina Nohe, Jesse Plum, Laura Rahn, Annemarie Teloeken, Charlotte Urbainski, Samantha van Zeist, Jana Lea Wacker, Kaddi Wandaogo, Antonia Westerwinter, Lisa Carina Zielinski
Tech House Sound by Daniel Gremme aka DJ Nouveau
