Hochschule Düsseldorf
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Peter Behrens School of Arts / Ghana, Summer School
28.02.2017

Gododo Ghana - Meeting Ghana

PBSA und die Georgia Tech Atlanta gewinnen zusammen den Summerschool Wettbewerb der STO Stiftung für 2017.

Seit 2011 gibt es immer wieder Lehrveranstaltungen, die im Rahmen von sozialen Projekten in Afrika oder Deutschland praktische Erfahrungen in der konkreten Verwirklichung von Bauvorhaben in die akademische Ausbildung integrieren. Von der ersten Entwurfsskizze über die Entwicklung von Modellen, Ausführungsplänen und 1:1-Mock-ups bis hin zur Realisierung durchlaufen die Studierenden und Auszubildenden gemeinschaftlich innerhalb eines Jahres sämtliche Phasen einer Baumaßnahme; neben Ausführungsplanung und Massenermittlung gehören dazu auch Zeitplanung, Finanzierung und Kostenkontrolle.

Etwa 50 Studierende beschäftigen sich seit Anfang 2015 mit dem Entwurf und der Konstruktion einer Hebammenschule / Wohnheim, in der deutsche und ghanaische Hebammen oder Ärzte lernen, lehren und arbeiten. Die danebenliegende Geburtsklinik versorgt weitreichende Teile der im ghanaischen Dschungel liegenden Voltaregion. Die Entwurfs- und Konstruktionsphasen erfolgten bisher in verschiedenen zwei bis achtwöchigen Workshops in Düsseldorf und in Ghana. Studierende der Fachbereiche Architektur und Design haben zusammen mit verschiedenen Tischler- und Stahlbauauszubildenen sowie mit Berufsschülern der Havé Tech (lokaler Handwerksschule) Konstruktionen aus Ziegel und Bambus getestet und dann auch in ein Haus umgesetzt. Das Projekt hatte von Anfang an das Ziel, die örtliche Handwerkerschule „Havé Tech“ miteinzubeziehen und einen Wissenstransfer zu starten. Langfristig soll ein „globales Klassenzimmer“ von Düsseldorfer Studierenden für die ghanaischen Berufsschüler entstehen.

In der ersten Summerschool im Sommer 2016 wurde in Kooperation mit der Havé Tech Berufsschule und Studierenden der Georgia University of Technology das erste Drittel des Wohnheims gebaut: Die Hebammenschule-/Wohnheim besteht aus 4 Einheiten mit einem innenliegenden gemeinschaftlichen Hof. Das Vorbild für die Anordnung der kleinen 30 m2 Häuser ist die traditionelle „Compound Siedlung“, in der verschiedenste Familien/ Dorfbewohner in einem gemeinschaftlichem Zusammenschluss leben. Wichtig für das Projekt ist vor allem eine große Kompaktheit, in der Privatsphäre und Öffentlichkeit/ Gemeinschaft integriert werden. Mit in die Überlegungen wurden Aspekte der passiven, nachhaltigen Lüftung, Sonneneinstrahlung, Verschattung und die Nutzung von örtlichen Materialien wie Bambus und Mudbricks einbezogen. Die Häuser folgen einem Durchlüftungsprinzip: Je nach Wärme und Wind öffnet man mehr oder weniger Fenster, so dass ein Sog entsteht und die unter dem Dach gestaute warme Luft nach Außen abzieht. Als Materialen werden Mudbricks aus Eigenproduktion, Ziegel einer lokalen Firma und Bambus aus dem Dorf genutzt. Bambus, obwohl ein lokales kostenloses Material, wird heutzutage nur für temporäre Gebäude in Ghana benutzt. Die Nutzung als Dachtragwerk ist der vernakulären afrikanischen Bautechnik entnommen Der Terazzo-Boden, Möbel und Hausbegrenzung werden aus recycelten Materialien hergestellt. Die Geburtsklinik und das Health Center sind zentrale Herzstück der Dorfgemeinschaft in Havé. Die Dorfbewohner versuchen, das Projekt vielfältig zu unterstützen: dies zeigt sich beim Auffüllen des Fundamentes mit Sand, bei den bis 100 Freiwillige aus den Dorf mithelfen, oder auch bei der Versorgung der Studierenden durch Essen. Dies hat insgesamt eine großartige, partizipative Stimmung geschaffen.

Im März 2017 fährt nun eine weitere Gruppe von Studierenden in einer vertiefenden kurzen Phase und in einer 8-wöchigen Summerschool im Juli / August 2017 nach Havé, um das Schul- und Wohnheim fertigstellen.

Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie unter dem folgenden Link:
​http://www.sto-stiftung.de/de/home/home.html  

STO_ 2017_SUMMERSCHOOL-1
Studierende und Lehrende der PBSA und der Georgia Tech Atlanta, Tischlerauszubildende aus Köln/ Münster, Schüler der lokalen Berufsschule und Handwerker aus dem Dorf stehen gemeinsam auf der Baustelle