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HSD - Peter Behrens School of Arts > Torraum Spiritualität zur Weltausstellung Reformation eröffnet
Peter Behrens School of Arts / Ausstellung, Installation
23.05.2017

Torraum Spiritualität zur Weltausstellung Reformation eröffnet

​Zum Reformationsjubiläum 2017 bekommt die Lutherstadt Wittenberg sieben "Tore der Freiheit", die in den Wallanlagen rund um die Altstadt das Thema Reformation in unterschiedlichen Themenbereichen - den sogenannten Torräumen - darstellen sollen. Im Juli 2015 wurden die Preisträger für die Weltausstellung Reformation bekannt gegeben, welche die nach Themen gegliederten Kunst- und Architekturinstallationen gestalten werden.

Aus einem eingeladenen, interdisziplinären Ideenwettbewerb unter Studierenden der Fachrichtungen Architektur, Szenografie, Design und Bildender Kunst an 21 Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat eine Jury für die sieben Torräume acht Entwürfe im Juli 2015 für die Realisierung ausgewählt.

Das Entwurfskonzept des 1. Preises für den Torraum "Spiritualität" wurde an der Hochschule Düsseldorf - Peter Behrens School of Arts im Lehrgebiet Räumlich-Plastische Gestaltung bei Prof. Gabi Schillig mit den Studierenden des Fachbereichs Design, Amelie Ritter, Kathrin Rutschmann, Jonas Schneider, Ruven Wiegert und Lisa Zeuner, in Zusammenarbeit mit Michael Swottke, Modellbauwerkstatt, im Sommersemester 2015 erarbeitet und bis zum Ende des Bauprozesses im Mai 2017 begleitet.
Unterstützt wurde das Team von Arne Künstler, imagine structure Büro für Tragwerksplanung aus Frankfurt am Main. Nach der Entwurfsplanung übernahm die Architekturwerkstatt Berlin Planungsgesellschaft mbH mit Prof. Dr. Wolfgang Schuster und Zeynep Hicsasmaz-Heitele die weitere Ausführungsplanung und Realisierung. Von Seiten des Reformationsjubiläum e.V. begleitete Dieter Pasierbsky als Bauherrenvertreter und Architekt das Projekt.


Leitgedanke des Entwurfskonzepts "Torraum Spiritualität"

„Wir verstehen Spiritualität als Ausdruck innerer Suche des Menschen und damit als Ausdruck eines der tiefsten, menschlichen Bedürfnisse. Es geht um die Schaffung einer atmosphärischen und räumlichen Struktur, die unterschiedliche Erfahrungen an diesem spezifischen Ort ermöglicht. Sie wird erst aktiviert durch die Menschen, die sich in oder auf ihr bewegen. Spiritualität soll individuell und gemeinschaftlich erlebbar gemacht werden, (...)“ Die Leitidee des Entwurfes „Die Suche nach mir selbst“ wird in der Metapher des Weges aufgegriffen.

Gestalterische Umsetzung und räumliche Einbindung: Wege und Stege werden auf und an den Bunkerberg gebaut, fügen sich behutsam in die Landschaft ein, tangieren sie und ragen darüber hinaus. Weit auskragende Stege werden punktuell auf Stützen aufgelagert. An einem Kreuzungspunkt enden die Stege ohne sich zu berühren. Ein auf Stützen gelagertes Dach nimmt an dieser Stelle die Form auf und ergänzt so den fehlenden Kreuzungspunkt. Bestehende Wege auf den Bunkerberg werden in den Entwurf integriert und weitergeführt. Der Entwurf wird durch die Menschen lebendig, die diese Wege und Stege benutzen. Durch außen verspiegelte Brüstungsflächen werden die Besucher Teil der Inszenierung und überlagern sich mit der gespiegelten Landschaft. Auf dem Plateau des Bunkerberges schneiden sich die Stege in die Landschaft ein. An dieser Stelle sind die Brüstungen schräg nach außen geneigt und spiegeln auf der Innenseite den Himmel wider. Der Boden der Stege wird aus Gitterrost gebildet. Bei Dunkelheit werden die Stege seitlich der Lauffläche durch LED-Bänder erhellt. Der Entwurf sieht auch ein Pflanzkonzept vor, das die Inszenierung über die Jahreszeiten durch eine sich ständig verändernde Natur visuell, olfaktorisch und atmosphärisch ergänzt.

Die atmosphärische, räumliche Installation der Studierenden des Fachbereichs Design der Hochschule Düsseldorf zum Themenbereich „Spiritualität“ auf dem Wittenberger Bunkerberg soll dauerhaft bestehen bleiben. Der Entwurf aus sich kreuzenden, spiegelnden Edelstahl- und Metallstegen werde ein Geschenk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an die Stadt sein, wie die EKD-Botschafterin für das Reformationsjubiläum, Margot Käßmann, sagte. Begonnen wurde mit den Bauarbeiten im Jahr 2016 mit Beteiligung und Mitwirkung der Gewinner an der Realisierung der Projekte. Eröffnet wurden die „Tore der Freiheit“ am 20.Mai 2017. 
 

Weitere Informationen zum Wettbewerb:

Die Gewinner der Torräume kamen von der Bauhaus-Universität Weimar, dem Fachbereich Design der Hochschule Düsseldorf, dem Fachbereich Gestaltung der Hochschule Mainz, der Fachhochschule Salzburg, der Universität Wien, der Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, der Hochschule für Technik Stuttgart und der Berliner Universität der Künste.

Die Jury des Wettbewerbs bestand aus Andreas Heller (Architekt und Szenograf), Prof. Dr. Susanne Hofmann (Architektin), Christiane Dellbrügge (Künstlerin), Leonie Baumann (Rektorin Kunsthochschule Weißensee, Berlin), Prof. Dr. Margot Käßmann, Ulrich Schneider (Evangelische Kirche Deutschland, EKD), Torsten Zugehör (Oberbürgermeister der Lutherstadt Wittenberg), Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm (Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschland).
 
Weitere Links:
Pressemeldung
Die Preisträger und ihre Konzepte
Die Jury
Informationen zum Wettbewerb
Über die Weltausstellung






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Fotos (5): Ruven Wiegert