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Peter Behrens School of Arts / Ausstellung, bauhaus
01.04.2018

Passagen Bauhausstadt 100

​OBJEKTE BEWEGEN – Suprematistische Situationen eines Weges

2019 feiert das Bauhaus 100 Jahre seit seiner Entstehung. Als wohl wichtigste Wirkungsstätte bildet Dessau einen zentralen Punkt in dessen Geschichte und setzt mit dem Projekt „Passagen Bauhausstadt 100“ der Stiftung Bauhaus Dessau in Kooperation mit der Stadt Dessau einen neuen Fokus auf die Gestaltung des Weges zwischen dem Bauhausgebäude und der Stadt.

In einem eingeladenen, interdisziplinären Ideen- und Realisierungswettbewerb unter Studierenden der Hochschule Anhalt, Hochschule Düsseldorf – Peter Behrens School of Arts, Kunsthochschule Bremen, Hafencity Universität Hamburg und der Hochschule für Gestaltung Offenbach wurden im Wintersemester 2017_18 verschiedene Gestaltungskonzepte entwickelt und nun vor einer Jury präsentiert.

Gewonnen hat das Projekt „OBJEKTE BEWEGEN. Suprematistische Situationen eines Weges“, das an der Hochschule Düsseldorf – PBSA im Lehrgebiet Räumlich-Plastische Gestaltung bei Prof. Gabi Schillig entstand. Es ist das Ergebnis interdisziplinärer Zusammenarbeit von Studierenden der Studiengänge Kommunikationsdesign, Applied Art and Design und Exhibition Design: Lara Bechauf, Lilli Lake, Marie Longjaloux, Rosa Morgenstern, Marie-Christin Schlang, Ruven Wiegert und Miriam Hausner (Assistenz). Mit der konkreten Umsetzung soll im Herbst begonnen werden und in Zusammenarbeit mit den Studierenden im Mai 2019 zur Eröffnung des Projekts, abgeschlossen sein. 

Idee und Konzeption

Der einzelne Punkt wird angestoßen, entwickelt sich zur Linie und schließt sich durch das Hinzufügen diverser Kräfte zur Fläche. Füllung und Farbe formen daraus das schwarze Quadrat. Diese Schnittmenge der Ideen von Wassily Kandinsky („Punkt und Linie zur Fläche“) und Kasimir Malewitsch („Das schwarze Quadrat“) bildet den Grundstein. 

In El Lissitzkys „Inkunabel der Neuen Typografie (Erzählung von zwei Quadraten in sechs Konstruktionen, 1920)“ kommt einem schwarzen und einem roten Quadrat die Aufgabe zu, das vorherrschende Chaos auf der Erde zu beseitigen und eine neue Ordnung zu schaffen. In diesem Kinderbuch, das als Sehreise und Erlebnisraum dient, wird das choreografische Element bereits in den Fokus gerückt. OBJEKTE BEWEGEN führt diesen Gedanken weiter indem es den aktiv handelnden Menschen mit einbindet und auf das Umfeld der Stadt überträgt. Dies geschieht durch den gezielten Einsatz performativer Objekte an ausgewählten Orten im öffentlichen Raum die, auf einer unsichtbaren Linie angeordnet, ein „neues Erleben“ des Weges ermöglichen. 

Auf vorherrschende Atmosphären und Relationen im Stadtraum eingehend verändern die Objekte situativ die Konstellationen von Mensch und Ort. Durch Irritation und Störung wird ein Achtsamkeitsmoment erschaffen und die gewohnte Wahrnehmung der Orte verändert, was die Choreografie des Weges maßgeblich verändert: Überdimensionale, schwarze Kugeln regen zum interaktiven Spiel auf der Straße an. Deren Schwung wird von einer Linie, geformt aus diversen Materialien, aufgegriffen und weitergeführt: ein multisensorischer Erfahrungsraum entsteht. Onomatopoetische Worte und Klänge wie „pst“ und „schhht“ fordern am lauten und hektischen Bahnhof zu Ruhe und Besinnung auf. Vor dem Bahnhof erhebt sich die Linie in konvexen und konkaven Ausformungen zu einem Weg, auf dem das bewusste Setzen einzelner Schritte im Vordergrund steht. Während in der Enge des Léopold-Carées responsive Wände das vorherrschende Gefühl der Beklemmung intensivieren und auflösen, zeigt eine Komposition aus geometrischen Formen auf transparenten Fahnen durch Überlagerungen einen neuen Blick auf den Theaterplatz. Wenige Schritte entfernt wird der Körper durch Hüpfen, Hopsen, Schwingen und Springen in neue Positionen gebracht und eröffnet neue Sichtweisen auf das umgebende Geschehen. Ein Spiel mit Licht, Schatten, Mensch und Form findet im Stadtpark statt, indem interaktive Lichter die Bewegungen der Passanten einfangen und transformieren.



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