Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
Fachbereiche Architektur & Design
Peter Behrens School of Arts

Aktuelles

HSD - Peter Behrens School of Arts > Die neue Radstation an der HSD
Peter Behrens School of Arts / Nachhaltiges Bauen, Radstation
04.10.2021

Die neue Radstation an der HSD

Ein Projekt von Studierenden für Studierende

Nachhaltige Mobilität entwickelt sich immer mehr zu einem für weite Teile der Bevölkerung wichtigen Thema – auch und gerade in einer Großstadt wie Düsseldorf. Vor allem Studierende sind häufig mit dem Fahrrad unterwegs. Um noch mehr von ihnen für das Fahrradfahren zu begeistern, gleichzeitig aber auch sichere Stellplätze zu bieten, errichtet die Hochschule Düsseldorf nun Radstationen auf dem Campus.

Das Besondere daran: Die bereits im Bau befindliche Radstation wurde nicht nur in weitgehender Eigenregie planerisch und konstruktiv von Studierenden der Hochschule entwickelt, sie besteht auch komplett aus Holz und trägt damit zum nachhaltigen Bauen bei. Insgesamt werden hier 144 abschließbare Stellplätze für Fahrräder und E-Bikes zur Verfügung stehen sowie 30 Ladeflächen für E-Bike-Akkus. Unter demselben Dach wird zudem ein von Studierenden betreutes Labor errichtet, in dem im Wettstreit mit anderen Hochschulen E-Mobile entwickelt werden. Ein weiterer Beitrag zu nachhaltiger Mobilität, die hier ein neues Zuhause findet.
Für Aufenthaltsqualität und Raum informellen Austauschs sorgt künftig zudem eine vorgeschaltete, überdachte Kolonnade mit Sitzflächen, die beide Bereiche zusammenfasst.

Entstanden ist das interdisziplinäre Projekt der Fachbereiche Architektur und Elektro- und Informationstechnik innerhalb einer Lehrveranstaltung von Prof. Jochen Schuster und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Philip Behrend. Wesentlich in der Vorarbeit beteiligt war auch das interdisziplinäre Institut für lebenswerte und umweltgerechte Stadtentwicklung - durch Prof. Dr.-Ing. Eike Musall, einen der Leiter des In-LUST, wurden etwa die Planung der Bauphysik und der technischen Gebäudeausrüstung eingebracht oder durch Prof. Christoph Ackermann im Bereich der Tragwerksplanung weitere Arbeit geleistet.  

Die Studierenden haben zunächst das Haus entworfen und die Fassade digital sowie über Modelle entwickelt. Im vergangenen Semester wurde dann durch die hochschuleigene Modellbauwerkstatt mit neuester CNC-Frästechnik ein 1:1-Modell gefertigt. Im kommenden Wintersemester werden die Studierenden nun noch einmal selbst Hand anlegen und die Fassadenteile für den 4,30 Meter hohen Bau selbst herstellen. „Auf diese Weise wird auch der Bogen von der Theorie zur Praxis gespannt“, so Professor Schuster, dem die aktive Beteiligung und Einbindung von Studierenden hierbei besonders wichtig ist.

Durch die selbst gefertigten Fassadenelemente mit unterschiedlichen Formen entsteht so eine organische Fassadenstruktur, die an Motive der Natur erinnert – also nicht nur eine freie, gestalterische Idee, sondern eine Gestaltidee, die sich wie selbstverständlich aus Aufgabe und Materialisierung entwickelt hat. Ergänzt wird das „grüne Gebäude“ durch eine extensive Dachbegrünung sowie eine Photovoltaikanlage, die den Strom für die E-Bikes liefert.

Finanziert wird der Bau nicht nur aus Mitteln der Hochschule, sondern auch durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit – was einmal mehr die Qualität der Radstation in ökologisch-nachhaltiger Hinsicht unterstreicht, die insgesamt mit einer Summe von 203.430,00 € gefördert wird. Fertiggestellt werden soll sie bis zum Jahresbeginn 2022. Zugleich werden in der Tiefgarage der HSD einige PKW-Stellplätze in zusätzliche 292 Stellplätze für Fahrräder (und weitere zehn Lastenräder) umgewandelt. Eine weitere Maßnahme, die zeigt, dass die Hochschule den Wandel zur nachhaltigen Mobilität ernst nimmt.

Auch die prominente Position direkt an der Münsterstraße ist für die Sichtbarkeit des Wandels sowohl in der Mobilität als auch im Bauen für den Architektur-Professor essenziell: „Es soll der Bevölkerung aufgezeigt werden, dass die Veränderung hin zu verstärktem Einsatz nachhaltiger Baustoffe nicht notwendigerweise zur Einschränkung der Gestalt eines Hauses führen wird, sondern neue Möglichkeiten öffnet, die auch besondere Chancen bieten können.“​

Modell der Radstation
Modell der Radstation. Foto: HSD