“I believe that by eliminating purpose, what I call awareness increases.” (John Cage)
Mit der immensen Zunahme des positiven Wissens in der präzisen Welt, der Anhäufung, Systematisierung und Auswertung ungeheurer Datenmengen, sowie der immer dichteren Umstellung mit Dingen in einer immer kürzer getakteten Zeit, sind Prozesse des Weniger Werdens oder auch des Nicht Tuns gleichsam kaum mehr im Gebrauch.
Kunst jedoch hat immer schon versucht auch andere (Zeit) Erfahrung zu ergründen und möglich zu machen.
Der Vortrag von Christoph Korn wird ausgehend von John Cages berühmter Komposition 4´33´´einige Aspekte des Nicht Intentionalen, der Stille und des Nicht Tuns erläutern. In einem zweiten Teil wird Christoph Korn entlang der eigenen künstlerischen Arbeit Klangprozesse des Weniger Werdens, Löschens und Maskierens aufzeigen. So werden wir u.a. einem Live generierten Löschprozess zuhören, der das gesprochenen Wort sukzessive aus der Zeit heraus nimmt und sie in eine zunächst leere und unbestimmte Dauer überführt.
Christoph Korn
Christoph Korn, Audio– und Medienkünstler, studierte Philosophie und Politologie an der Johann Wolfgang von Goethe Universität/Frankfurt a.M.
Für die Realisierung seiner Werke nutzt er unterschiedliche künstlerische Ausdrucksmittel: Web-basierte Arbeiten, Film, Installation, Hörspiel und Komposition. Wesentlich gemeinsam ist diesen Arbeiten das Interesse für die minoritären oder schwachen Merkmale. Die künstlerischen Werke basieren in den letzten Jahren zunehmend auf Versuchen des Maskierens, Löschens oder Entziehens. Mitunter realisieren sie sich in Form großer Dauern.
Korns künstlerische Arbeiten wurden im Rahmen zahlreicher internationaler Festivals und Ausstellungen gezeigt und aufgeführt. Er erhielt internationale Auszeichnungen und Stipendien.