Gestaltung: Amanda Prakken, Paula Schmidt, Melanie Schrumpf, Celine Werhan
Betreuung: Prof. Holger Jacobs
Die Inspiration für die Gestaltung der diesjährigen Werkschau liegt in der japanischen Kalligrafie und den Spuren von Würmern, die sich durch Papier und Schriftrollen gefressen haben. Die Spuren der Würmer gehen mit den gestischen Schriftzeichen eine ungewollte visuelle Symbiose ein. Sie scheinen diese zu ergänzen, zu spiegeln oder zu vervollständigen. Dabei bleibt die Kalligrafie auf der Oberfläche, während der Wurm auch in die Tiefe vordringt.
Zunächst wurden Wege an der Hochschule nachgezeichnet. Zufällige Begegnungen auf dem Flur können einen Richtungswechsel herbeiführen. Parasitäre und symbiotische Zustände lassen sich sowohl als Metapher für Verhältnisse an der Hochschule als auch im Hinblick auf moderne Kommunikation deuten. Wir wissen immer weniger darüber, wer schreibt, woher Informationen kommen, wie sie wirken und aus welchen Einflüssen und Abhängigkeitsverhältnissen sie hervorgegangen sind. Ebenso wenig wissen wir über die Bakterien unserer Darmflora, und doch haben wir gelernt, dass wir diese Mikroben zum Überleben brauchen. Die lineare Lese- und Sichtweise ist längst überholt. Wir müssen in Schichten lesen, uns durch Information durchfressen, diese durchdringen, Zufälligkeit akzeptieren und wissentlich oder unwissentlich Symbiosen mit Schreibenden unterschiedlichster Art eingehen – Maschinen, Menschen, Würmern...