1. November 2025 bis 22. Februar 2026
Eröffnung: Freitag, 31. Oktober 2025, 19 Uhr
Teilnehmende Künstler*innen: Massimo Bartolini (IT), Brent Birnbaum (US), Jan Bräumer (DE), Lars Breuer (DE), Marcel Broodthaers (BE), Michael Conrads (DE), FORT (DE), Daniela Friebel (DE), Philipp Goldbach (DE), Candida Höfer (DE), Christian Jankowski (DE), Howard Kanovitz (DE), Maik und Dirk Löbbert (DE), Paul McCarthy (US), Stephan Reusse (DE), Claus Richter (DE), Patrick Rieve (DE), David Shrigley (GB), Wolfgang Stehle (DE), Sebastian Tröger (DE), Ben Vautier (FR), Johannes Wohnseifer (DE) sowie Dokumentationen temporärer Werke von: Michael Asher (US), VALIE EXPORT (AT), Haus-Rucker-Co (AT/DE), Allen Ruppersberg (US), Jean Tinguely (FR)
Seit Mitte der 1990er-Jahre erlebt die Kunstwelt einen beispiellosen Boom. Aus einer kleinen, überschaubaren Community hat sich in wenigen Jahrzehnten eine globale Industrie entwickelt. Weltweit entstehen neue Museen, Galerien, Biennalen, Auktionen, Messen und Kunstevents. Die Zahl der Künstler*innen wächst stetig und immer neue Ausstellungen nehmen im Kunstbetrieb eine Schlüsselrolle ein: Das Angebot an Eröffnungen, Vorträgen, Führungen und Diskussionsveranstaltungen ist inzwischen nahezu unüberschaubar und kaum noch zu bewältigen.
Der Wettbewerb in der Kunstwelt nimmt zu, die Konkurrenz wird immer größer und somit wächst auch der Erfolgsdruck aller Beteiligten. Künstler*innen müssen ununterbrochen innovativ sein. Von Museen wird erwartet, dass sie spektakuläre Blockbuster-Ausstellungen zeigen und permanent neue Besucher*innenrekorde erzielen, während Kurator*innen, Galerist*innen und Sammler*innen unablässig auf der Suche nach dem Neuen sind und dem bisher Unentdeckten hinterherjagen. Jedes Jahr küren zahlreiche Rankings die besten Kunstausstellungen, die wichtigsten Museen, die teuersten Bilder und die bedeutendsten lebenden Künstler*innen – und befeuern damit einen Kunstbetrieb, der sich zunehmen über Sichtbarkeit, Erfolg und Marktwert definiert.
Der Ausstellungsbetrieb wurde durch das Konzept der Blockbuster-Ausstellungen nachhaltig verändert. Im Fokus steht zunehmend die Anzahl der Besucher*innen, während inhaltliche Erfahrungen und tiefgründige Auseinandersetzungen in den Hintergrund treten. Mediale Dauerberieselung, hohe Werbebudgets, lange Warteschlangen und überquellende Museumsshops machen deutlich, dass der Event- und Konsumcharakter immer stärker den internationalen Ausstellungsbetrieb prägt. Der amerikanische Künstler Dan Graham hatte bereits 2008 in einem Interview erklärt: „Es gibt viele Künstler, die keine wirklich herausragenden Künstler sind, aber exzellente Entertainer.“
Welche Strategien entwickeln Künstler*innen im Umgang mit dem steigenden Erfolgsdruck? Welche Auswirkungen hat die Globalisierung des Kunstbetriebs auf die künstlerische Freiheit und die Entwicklung neuer künstlerischer Ausdrucksformen? Inwiefern beeinflusst mediale Aufmerksamkeit den künstlerischen Produktionsprozess? Welche Auswirkungen hat die Eventisierung von Kunst auf kuratorische Konzepte? Gibt es einen Qualitätsverlust durch Quantität? Wird Kunst heute mehr konsumiert als reflektiert? Welche Folgen hat es, wenn der Erlebniswert einer Ausstellung wichtiger wird als ihr inhaltlicher Anspruch? Wird Kunst zunehmend zum Lifestyle-Produkt für ein visuell orientiertes Publikum? Mit diesen und weiteren Fragen befasst sich die Ausstellung „The Best Show Ever“. Gezeigt werden rund 23 künstlerische Positionen, die sich mit dem kreativen Prozess, dem Kunstbegriff und den Eigenheiten des aktuellen Kunstbetriebs kritisch-humorvoll auseinandersetzen.
Weitere Ausstellungen unter Mitwirkung von Prof. Lars Breuer:
„Konsortium – Nachstellung”, ZADIK, Köln, bis 15.10.2025
„A Tipping Point“, Schloss Frankopan, Kraljevica, bis 31.12.2025
„Lars Breuer – Less Content / More Meaning“, Ausstellungsraum Galerie Peripherie, Tübingen, Eröffnung 21.11.2025, bis Januar 2026
„Lars Breuer“, Kunstverein Sundern, Eröffnung 7.12., bis Februar 2026
Beyond Painting, Berlin, Eröffnung 12.12.