Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
Fachbereiche Architektur & Design
Peter Behrens School of Arts

Aktuelles

HSD - Peter Behrens School of Arts > Vortrag: simultan talks
Peter Behrens School of Arts / Vortrag, Ökologie, Bauen im Bestand, Soziologie
20.06.2022

Vortrag: simultan talks

​​​​​​Im Rahmen des Masterstudios der internationalen Gastprofessur “simultan” von Lars Fischer (Common Room, Brüssel, BE) laden wir zu zwei Doppelvorträgen ein:

Donnerstag 05.05.2022 um 18:00 Uhr im Atrium der PBSA (Gebäude 6)
   “Pflanzen und Materialien als Aktoren in der gebauten Umwelt”
   Vortragende: Galaad van Daele und Aneta Rostokowska

Donnerstag 23.06.2022 um 18:00 Uhr in der Kunstakademie (Hörsaal Raum 224)
   “Räumliche Praktiken des Teilens"
   Vortragende: Els Silvrants-Barclay und Constantin Hörburger

Gebäude sind Assemblagen, die menschliche und nicht-menschliche Akteure zusammenbringen. Sie unterliegen Material- und Energieflüssen, Entstehungs-, Verfalls- und Reparaturprozessen. Außerdem sind sie Teil sich wandelnder sensorischer oder sozialer Umgebungen. Ausgehend vom Konzept der Simultaneität fragen wir, wie sich die verschiedenen Prozesse rund um Gebäude  gegenseitig beeinflussen. Wir erforschen die Interferenzen zwischen verschiedenen Aktoren aus interdisziplinären Perspektiven, ohne dabei Vermutungen über die Qualität ihrer wechselseitigen Beziehungen anzustellen.

​Im Gastprofessoren-Studio “simultan” von Lars Fischer entwickeln die Studierenden ökologische Ansätze zum Erhalt des künstlerischen Projektraums “Simultanhalle” in Köln-Chorweiler. Die nun einsturzgefährdete “Simultanhalle" wurde während der Baus des Museum Ludwig als temporäres 1:1 Modell errichtet und danach als Raum für Ausstellungen weitergenutzt. Wir nähern uns der Frage nach Architektur und Ökologie nicht nur über eine technische Verengung des Themas. Diese Frage wird vielmehr aus einer kulturellen Perspektive betrachtet, und gestalterische, organisatorische und materielle Prozesse sowie deren Verbindung zu spezifischen Lebensformen werden untersucht. Es geht um das Zusammenspiel verschiedener Gestaltungsaufgaben, auch in Bezug auf Baumaterialien und Konstruktion, die über das primär visuelle Hinausgehen und mit dem Bereich der sinnlichen Erfahrungen und körperlichen Praktiken sowie dem sozialen und gesellschaftlichen in Verbindung stehen. 

Simultan findet an der Kunstakademie ein Seminar zu Orten der Gemeinschaft unter der Leitung von Cornelia Escher statt.

Wir hoffen durch ein breites Publikum eine anregende Diskussion im Anschluss an die Vorträge zu führen.


Hinweis: Die Vorträge werden in gewohnter Form als Ringvorlesung anerkannt.

Weitere ​Informationen zum aktuellen internationalen Gastprofessor finden sie hier.​.


​Galaad van Daele ist ein in Paris, Zürich und Brüssel praktizierender Architekt. Seine Forschungsinteressen konzentrieren sich auf räumliche Objekte, die die konstruierten Grenzen zwischen Natur und Kultur in Frage stellen. Seine transversalen Forschungsprojekte greifen auf Philosophie, Anthropologie, Archäologie, politische Theorie, aber auch Geologie und Mineralogie zurück, um Architektur zu diskutieren. Er hat sich mit Fragen zu künstlichen Topographien rund um das Mittelmeer, zu Extraktivismus und Naturpolitik auseinandergesetzt und sich in jüngster Zeit auf die Art und Weise konzentriert, wie architektonische Ästhetik einen alternativen Diskurs über Materie und Mineralien vermitteln könnte. Durch die Beobachtung von nicht-konformen architektonischen und landschaftlichen Figuren versucht er, alternative Denkweisen über räumliche Produktionen zu skizzieren und Wege zu finden, das Menschliche mit dem Planetarischen zu versöhnen.

Aneta Rostkowska ist Kuratorin, Forscherin und Autorin und Absolventin des De Appel Curatorial Programme in Amsterdam. Sie verfolgt experimentelle kuratorische Praktiken, bei denen sich politisch relevante Erzählungen durch sorgfältig konstruierte sinnliche Umgebungen entwickeln. Rostkowska studierte Philosophie, Wirtschaft und Kunstgeschichte in Krakau, Posen, Heidelberg und Frankfurt am Main. Von 2016 bis 2018 arbeitete sie als Kuratorin an der Akademie der Künste der Welt in Köln. Seit Januar 2019 ist sie Leiterin der Temporary Gallery,
Centre for contemporary art in Köln.


Els Silvrants-Barclay ist Kuratorin, Forscherin und Aktivistin. Sie ist Teil des Chair of Affective Architectures am Dept. of the Ongoing der ETH Zürich, wo sie die Abteilung für das laufende Projekt mitbetreut. Sie ist Koordinatorin von Permanent, einem praxisbasierten Forschungsprojekt, das sich auf antispekulative Modelle aus der Gemeinwohl- und Genossenschaftswirtschaft stützt, um in Brüssel eine Infrastruktur für erschwingliche Künstlerateliers, Wohnungen und Gemeinschaftsräume zu entwickeln. Sie ist auch ein Kernmitglied von State of the Arts, einer offenen Plattform, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Bedingungen, die die heutige Kunstwelt prägen, neu zu gestalten. Els Silvrants-Barclay ist häufig als Kuratorin und Vermittlerin für öffentliche Kunstaufträge tätig.

Constantin Hörburger
 ist akademischer Mitarbeiter in der Klasse für Entwerfen Architektur und Gebäudetypologie und seit 2018 akademischer Mitarbeiter im Forschungsvorhaben Sharing Brutalism der Fachgruppe Architektur an der ABK Stuttgart. Seit 2016 ist er Teil des Forschungsteams Reallabor Space Sharing, das sich mit den Potenzialen der Nutzungsintensivierung von Bestandsgebäuden durch Parallel- und Mehrfachnutzungen beschäftigt. Sein aktueller Forschungsschwerpunkt liegt auf den damit verbundenen räumlichen Potenzialen öffentlicher Gebäude aus den 1960er und 1970er Jahren, die er für sein Promotionsprojekt untersucht.