Moritz Krauth, geboren in Hamburg, schloss 2012 mit einem MFA sowie als von der Pariser Handelskammer anerkannte*r Fotograf*in die Fotografie-Schule GOBELINS Paris, l’école de la création visuelle ab und studierte danach Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof.in Dominique Gonzalez-Foerster und Prof.in Keren Cytter und wurde 2019 Meisterschüler*in von Prof. Christopher Williams in der Klasse für Fotografie. Seitdem arbeitet Krauth als freie*r Künstler*in.
Krauths künstlerische Praxis kombiniert Fotografie, Video und Performance und nutzt häufig Literatur, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Begriff der Kernfamilie auseinandersetzt, um soziale Experimente zu schaffen, die dann visuell in verschiedene Kanäle übersetzt werden. Die Kunstwerke oszillieren zwischen Fiktion, Dokumentation und historischen Fakten.
Krauth betrachtet Vorgänge in intimen, häuslichen Situationen ebenso wie die öffentliche Präsentation der eigenen Person und erweitert und verkompliziert die Lesart von Gesellschaft, Individualismus und der Schaffung von Konventionen.
Krauths Arbeiten wurden kürzlich unter anderem an folgenden Orten präsentiert und in Auftrag gegeben von: Serpentine (London, UK), K21 (Kunstsammlung NRW, Düsseldorf, DE), Kunsthalle Düsseldorf (Düsseldorf, DE), Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen (Düsseldorf, DE), Kunstverein Harburger Bahnhof (Hamburg, DE), Kunstverein Duisburg (Duisburg, DE), Raiosha Gallery (Tokyo, JPN), Cité Internationale des Arts (Paris, FR).
Krauths Lehr- und Forschungsgebiet umfasst zum einen die fotografische Grundlehre sowie eine Reihe von Seminaren unter dem Titel „Queering the Lens“:
Wir sind alle permanent von Bildern umgeben, die heteronormativ geprägt sind, und so (unter)bewusst unsere eigene Sicht auf die Welt und uns selbst beeinflussen. Dies gilt es zu verstehen, zu analysieren und zu hinterfragen und durch neue Bilder aufzubrechen. „Queering the Lens“ kann daher für das subversive Unterwandern kanonisierter Bildwelten stehen und so als Strategie kamerabasierter Bildproduktion Alternativen aufzeigen. Ein Fokus liegt hierbei auf der Auseinandersetzung mit queeren Positionen.