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HSD - Peter Behrens School of Arts > Prof'in Sabine Krieg beim City C Projekt in Leverkusen
Peter Behrens School of Arts / PBSA, HSD, Ideenwerkstatt, City C, Leverkusen, Umgestaltung
19.09.2024

Impulse für die Zukunft - Prof'in Sabine Krieg beim City C Projekt in Leverkusen

​Ideen der Leverkusener City C – der Betonklotz soll grün werden

Leverkusen · Konkreter Vorschlag eines Mädchens im Grundschulalter am Montag: eine Wiese zum Spielen. Bei der Vor-Ort-Ideenwerkstatt zur Zukunft der City C in Leverkusen gab es vor allem den Wunsch nach mehr Grün und Aufenthaltsqualität.

Online ist die City C ein Renner. Seit 9. September läuft die Umfrage zur Zukunft des seit Jahren leerstandgeplagten Gebäude-Ensembles mitten in der Wiesdorfer Innenstadt. „Und bisher haben sich online schon 500 Leute beteiligt“, berichtet Katrin Rehse, Sprecherin der Stadtteilentwicklungsgesellschaft Wiesdorf/Manfort (SWM) erfreut. Zum Vor-Ort-Termin kamen am Montag rund 50 Interessierte – darunter etliche politische Vertreter, eingeladen war auch die Werbegemeinschaft City, aber vor Ort waren eben auch Anwohner und andere interessierte Leverkusener. Und vor allem um die geht es.

Ähnlich zum SWM-Projekt „Bahnhofsquartier in Wiesdorf“ holt die Stadttochter auch hier Bürger mit ins Boot, bevor der Architektenwettbewerb zur Entwicklung der City C startet. Eine Ideen- und Wunschwerkstatt zu den vier Themenbereichen Platzgestaltung vor der Rialto-Brücke und Grünfläche, wo heute Glas und Beton herrschen, Ansiedlung von Gastronomie und anderen Einrichtungen, Wohnstandort und Mobilität.

Drei Bestandsbauten bleiben erhalten
Fokus Er wird auf dem Thema vielseitige Wohnnutzung liegen – von Studentenwohnungen, über geförderten Wohnungsbau bis zu Wohnungen für Familien. Ergänzend kann sich die SWM eine Kita und Lebensmittelversorgung vorstellen. Drei Bestandsgebäude bleiben in jedem Fall erhalten: das Wohnhochhaus, das Ärzte- und Bürohochhaus und der Verwaltungssitz der Sparkasse Leverkusen.

Online-Umfrage Bis zum 10. Oktober können Bürger sich bei der Umfrage weiter einbringen. Sie ist abrufbar auf swm-lev.de.

Ein kleines Mädchen, das mit seinem Vater auf dem Weg ins Kino am ehemaligen Reisebüro Hebbel in der City C vorbeikam, nahm die Einladung, Ideen vorzubringen, direkt an. Thema: neuer Grünzug. „Ich wünsche mir hier eine Wiese zum Toben, das wäre schön“, bekundete die Schülerin offen. Unmöglich scheint der Wunsch nicht, denn weil an der heutigen Passage im Bereich früherer C&A und Hebbel zwei Neubauten mit weiter zurückliegender Fassade gebaut werden sollen, entsteht laut Rehse mehr Platz. Beton- und Glaswüste sollen einem Grünareal weichen. Eine Untersuchung hatte bestätigt, dass dort auch Bäume gepflanzt werden können. Eine Wiese? Warum nicht.
Der Montagabend wurde zum lockeren Gedankenspiel, zum Austausch darüber, was möglich sein könnte und wünschenswert ist – Tenor der Teilnehmer: Bitte viel Grün, dazu Angebote für Kinder und Jugendliche. Cafés mit Aufenthaltsqualität, aber auch Angeboten zum Mitnehmen, bezahlbarer barrierefreier Wohnraum von zwei Zimmern bis zu größeren Wohnungen.

Die Bahnhofsnähe sei gut, hieß es, allerdings bräuchte es bessere Beschilderungen und Orientierungshilfen. Ein Teilnehmer betonte das Thema Diversität, meinte damit nicht nur unterschiedliche Kulturen, sondern auch sämtliche Altersgruppen. Die City C „soll ein Platz für alle sein, so wie wir in dieser Stadt zusammenleben“.

Um die Ideenwerkstatt in Gang zu setzen, hatte die SWM am Montag unter anderem Pinnwände für besagte Ideen aufgestellt, Übersichtskarten zur Orientierung in der Beton- und Glaslandschaft vorbereitet und Kurzvorträge organisiert. Impulse setzte dabei die Dekanin des Fachbereichs Design, Sabine Krieg, von der „Peter Behrens School of Arts“ an der Hochschule Düsseldorf, die etwa berichtete, wie andere Städte mit ähnlichen innerstädtischen Flächen umgegangen sind.

Die Anregungen vom Präsenztermin am Montagabend und von der Online-Umfrage, die noch bis zum 10. Oktober freigeschaltet ist, gibt die SWM Ende des Jahres weiter an Büros, die am Architekten- (und Landschaftsarchitekten-) Wettbewerb zur City C teilnehmen, „der bis zum zweiten Quartal 2025 laufen wird“, ergänzt Katrin Rehse. Später entscheidet eine Jury zu den Entwürfen. Parallel arbeite die SWM an weiteren City-C-Themenbereichen, unter anderem in Sachen Rückbau und Umgang mit dem nicht ganz einfachen unterirdischen Rohrleitungssystem. Wann die ersten Bäume und vielleicht auch die Spielwiese die jahrzehntelange Betonoptik auflockern werden, sprich die City C zukunftsfit sein wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht konkret fest.

Diesen Artikel (vom 17. September 2024) finden Sie auch auf der Seite der Rheinischen Post

Professorin Sabine Krieg bei Ideenwerkstatt in Leverkusen.
Foto: Uwe Miserius