Ausstellung
Eröffnung:
Freitag, 6. Dezember, 18–20 Uhr
Vortrag und Keynote:
Vortrag „On Tracking – Kritische Perspektiven auf Trackinginfrastrukturen“
von Sebastian Randerath, Universität Bonn: Dienstag, 10. Dezember, 19 Uhr
Keynote „On Bellingcat“: Donnerstag, 12. Dezember, 19 Uhr
Öffnungszeiten:
Jeden Samstag während der Laufzeit von 13–18 Uhr
Ort:
Projektbüro DFI e.V., Eiskellerberg 1-3, 40213 Düsseldorf
Seit zehn Jahren erstellt das Kollektiv Bellingcat unabhängige Analysen zu gegenwärtigen, auch politischen Ereignissen, die sich auf öffentlich zugängliche Informationen stützen. Mit seinen Open-Source-Investigations (OSI) hat die global vernetzte Gruppe schwere Verbrechen aufgedeckt, Falschinformationen entlarvt und Verbindungen der organisierten Kriminalität zu autoritären Regierungen aufgezeigt.
Die Praxis des von Elliot Higgins gegründeten Netzwerks, das Sammeln und Analysieren von Informationen sowie das Verifizieren von Quellen, ist vergleichbar mit den Praktiken künstlerischer Forschung wie sie in der von Professorin Mareike Foecking initiierten Artistic Research Class an der Hochschule Düsseldorf praktiziert wird. Die Teilnehmer:innen der Klasse haben in den letzten sechs Monaten eigenständige multimediale, fotografische und installative Arbeiten entwickelt, die sich mit der originären Arbeitsweise Bellingcats befassen.
Mit seiner „Map of Tools and Collectives“ kartographiert Felix Obermaier den Werkzeugkasten des Kollektivs und der globalen OSI-Community auf einer Stahlplatte. Dünne Fäden verbinden die verschiedenen Tools mit Recherchen des Kollektivs. Die Mitglieder der Community kommen darauf in Form von Projektionen zu Wort.
Die Arbeit „Grain Trail“ von Louis Peerlings verweist am Beispiel des illegalen Weizenschmuggels aus der besetzen Ostukraine darauf, dass „jeder einzelne Fall in seiner Beweislage lediglich die individuellen Teile eines übergeordneten Systems darstellen kann“. Es ist die Summe der Beobachtungen, aus der sich ein komplexes, oftmals auch bedrückendes und ästhetisch wirkmächtiges Bild ergibt.
Der Fotografie kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu, wie Mareike Foecking in ihrer Arbeit „What We Know“ demonstriert. „Der von Henri Cartier-Bresson formulierte entscheidende Moment der Fotografie verwandelt sich in den entscheidenden Moment der Untersuchung. Die Arbeit von Bellingcat schafft es durch eine sorgfältige und systematische visuelle Analyse die Bilder selbst sprechen zu lassen und diese als Beweis vorzulegen.“
Das Projekt ist eine Kooperation der Hochschule Düsseldorf / Peter Behrens School of Arts / Department of Photography mit Bellingcat. Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Unterstützung des DFI e.V. und mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf.