Gleich zwei Ausstellungsprojekte des MA Exhibition Design wurden beim ADC Talent Award 2022 ausgezeichnet.
Die Projekte "FREIBAD" und "PULL TO REFRESH — KÖNNEN WIR ZUKUNFT?" haben die Jury des ADC Wettbewerbs 2022 überzeugt. Die beiden Projekte wurden in den Kategorien Concept > Spatial Experience / Extended Reality > Konzeption & Design von Raumerlebnissen > Exhibition bewertet.
"FREIBAD – Ausstellung Düsseldorfer Gestalter*innen"
erhielt Bronze Auszeichnung
Von Lukas Schulz
Inhalt
Kollektivität und reger Austausch außerhalb meines Fachgebietes sind für meine Arbeit an der Schnittstelle von Exhibition- und Objektdesign essenziell. Auf spielerische Art möchte ich mithilfeeiner institutionellen Ausstellung Sichtbarkeit für Gestalter*innen generieren. Aufgabe ist es ein kollaboratives Ausstellungskonzept zu entwickeln, indem funktionale Objekte und die Ideen junger Designer*innen eine Plattform bekommen. Die Umsetzung des Ausstellungsdesigns soll dabei zur Leitlinie werden.
Idee
Mittelpunkt der gestalterischen Auseinandersetzung ist das „Freibad“. Als Ort der Erholung ist es unmittelbar mit Assoziationen verbunden und vermittelt ein Gefühl von Leichtigkeit und Gemeinschaft. Ziel der Ausstellung ist es, junge kreative Ansätze zu fördern, einen Ort der Begegnung mitvermittelndem Anspruch zu kreieren sowie meine eigene Position als Gestalter in einem kreativen Netzwerk zu stärken. Die Ausstellung ist eine gestalterische Hommage der Designer*innen an das Freibad.
Lösung
Auf Fläche von 600qm ist eine Ausstellung mit 32 Arbeiten von 44 Gestalter*innen aus den unterschiedlichen Bereichen des Designs entstanden. Für die Umsetzung habe ich das Thema vorgegeben und den Teilnehmenden ansonsten gestalterischen Spielraum gelassen. Passend zum Thema habe ich die Ausstellungsmöbel sowie die szenografische Raumgestaltung entworfen. Weitergehend wurden umfangreiche Werbemaßnahmen unternommen, um den Gestalter*innen eine sichtbare Plattform zu bieten.
Betreut wurde die Master-Abschlussarbeit "FREIBAD" durch Prof. Philipp Teufel und Philip Behrend.
"PULL TO REFRESH — KÖNNEN WIR ZUKUNFT?"
Von Pia Gauß, Marta Pracht, Ulrike Bruchhaus, Leoni Reinders, Viola Kaduk, Merle Grund, Hannah Schneider, Lukas Schulz, Ilona Taplik, Malte van der Meyden, Kimberly Maasz, Asja-Melina Schenk, Luzia Pauline Müller, Anna Noll, Tatjana Blechert
Aufgabe
Missstände, die sich Jahrzehnte angekündigt haben, nehmen zunehmend Gestalt an. Ersichtlich an Klimawandel, Artensterben, Wohnungsnot und Massentierhaltung. Auch jüngst entstandene ethische Fragen der Digitalisierung und KI bleiben ungeklärt. Jede*r weiß, dass aktives Handeln gefordert ist, doch wo beginnt man?
Die Analyse reichte von der Recherche, zur Entwicklung und Planung eines Raumkonzeptes, über seine Produktion und Ausführung und mündete in der temporären Ausstellung ‚pull to refresh‘.
Idee
Es braucht bloß eine Wischbewegung und schon erscheint eine Flut von Informationen auf dem Display. Filtern scheint mühselig, doch eines haben die meisten Mitteilungen gemeinsam: Es sind keine frohen Botschaften. Die Welt brennt. Wir greifen bewusst analoge Strukturen auf, die sich als Gegenpol zu einer schnelllebigen, digitalen Welt verstehen. Die gesamte Gestaltung illustriert die Brisanz ihrer Themen. Die Ausstellung zeigt nicht nur Missstände, sondern versucht auch Lösungsansätze zu liefern.
Lösung
Ein modulares Stangensystem mit eigens entwickeltem Rollmechanismus trägt die Inhalte auf endlosen Textilbahnen— digitales Scrollen wird analog. Die freie Grundrissform ermöglicht ein immersives Besucher*innenerlebnis und fördert eine direkte Auseinandersetzung. Das Grafikkonzept unterstützt durch großflächige Illustrationen und schrille Farbkombinationen ihre Dringlichkeit. Überlagerungen und Abstraktion visualisieren Zusammenhänge und die Vielschichtigkeit der einzelnen Themenkomplexe.
Betreut wurde die Semesterarbeit "pull to refresh" im Masterstudio Exhibition Design durch Prof. Stefan Korschildgen, Prof. Uwe J. Reinhardt und Eric Fritsch.
Wir gratulieren allen Teilnehmern!
