Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences
Fachbereiche Architektur & Design
Peter Behrens School of Arts

​"You don’t take a Photograph you make it“ 

Alfredo Jaar


Lehr- und Forschungsgebiet Photographie HSD PBSA


Die Photographie ist ein Medium, das alt und neu, vergangen, gegenwärtig und zukünftig, angewandt und künstlerisch, materiell und immateriell erlebt, betrachtet, produziert, erforscht, konzipiert und genutzt werden kann.


Alle technologischen Veränderungen, denen die Photographie seit dem Beginn ihrer Erfindung unterworfen war, und damit auch die damit verbundenen sich ändernden Praktiken, haben nicht dazu geführt, dass die Photographie an Relevanz verloren hat, im Gegenteil. Gerade dadurch, dass die Digitalisierung, und auch die aktuellen Machine Learning- Anwendungen, die Photographie immer mehr, vor allem von ihrer angewandten Positionierung, zu verdrängen scheinen, ist sie nun freier als je zuvor und wird immer relevanter.


Im Lehrgebiet Photographie, an der HSD PBSA, wird die Photographie als eine Möglichkeit gesehen, zu denken und zu verstehen, zu zeigen und zu erleben, zu beobachten, kritisch zu reflektieren, teilzunehmen und Anteilnahme sichtbar zu machen; vor allem auch zu erforschen. Dabei ist die Photographie generell ein immer konzeptionelles Medium.


Im Kontext mit Entwicklungen wie Fake News, politischen Friktionen, Klimawandel, Kriegen und sozialer Ungleichheit, die sich durch den Einzug von KI in die Arbeitswelt möglicherweise verschärfen wird, kommt den Photograph*innen immer noch die Aufgabe zu, Realität abzubilden und sichtbar zu machen, damit sich Zu-stände verändern, weil sie emphatisch oder aufklärend miterlebt werden können.


Die Frage, was gegenwärtig und zukünftig Bilder in medialen und künstlerischen Kontexten sind und sein können, ist zentral und von großer Bedeutung. Hier wird aufmerksam auch der Umgang mit immer wieder neuen technologischen Entwicklungen zur Bildproduktion verfolgt und praktiziert.


Die Stadt Düsseldorf und ihre bedeutende Geschichte mit der Photographie verpflichtet. Zugleich wird die Welt als ganzes bei allem einbezogen und betrachtet, immer in dem Bewusstsein, dass die Geschichte der Photographie eine interkulturelle Geschichte ist, und um viele neue und diverse Positionen erweitert werden muss. Aus dieser Dichotomie kann einer aktuellen Gegenwart an Bildproduktion und Bildrezeption zeitgemäss begegnet werden.



Lehre


Bereits in der Grundlehre wird ein komplexes Wissen angeboten, in dem die Geschichte der Photographie, Ansätze der Photo-Theorie, die verschiedenen Genres des Photographischen und deren Anwendung und Rezeption im angewandten, journalistischen und künstlerischen Kontext vermittelt wird. Auch die gegenwärtigen Veränderungen durch die Digitalisierung, und die damit verbundene veränderte Produktion, Publikation und Anwendung von Bildern, so wie die sich permanent ändernden ästhetischen Konzepte im Digitalen werden berücksichtigt. Ein wesentlicher Teil der Grundlehre ist die eigene, praktische Erprobung der photographischen Möglichkeiten.


Im weiteren Verlauf des Studiums haben die Studierenden die Möglichkeit aus dem diversen Angebot unterschiedlicher photographischer Positionen zu wählen, die von den Photographie-Lehrenden der Hochschule, und den vielfältigen, darüber hinaus in die Lehre eingebundenen Lehrbeauftragten angeboten und vermittelt werden. Dabei werden sozio-kulturelle, historische, politische und anthropologische Themen und auch subjektiv-persönliche Sujets, in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext reflektiert behandelt. Photographische Positionen, aus dem künstlerischen, dokumentarischen, journalistischen und auch angewandten Kontext, werden be-trachtet, verglichen und analysiert. Bei der Photographie wird immer auch ihre Vermittlung mitgedacht, das bedeutet, wo und auf welche Weise kommunizieren Bilder im Allgemeinen und das Medium Photographie im Besonderen.


Zudem werden immer wieder Ausstellungskontexte erprobt, wobei stets inter-medial und interdisziplinär mit dem Medium gearbeitet wird. Ein Bild als Diasec, oder in einem Rahmen als Tintenstrahldruck, zu zeigen, ist immer nur eine von vielen Möglichkeiten. Da die HSD PBSA allgemein über sehr gute Werkstätten verfügt, und hier ist nicht nur die Werkstatt für Photographie angesprochen, sondern zum Beispiel auch die Holz-, Metall-, 3D-, und Druckwerkstatt, fliessen auch die Kenntnisse und Möglichkeiten diverser Materialien und Fertigungsprozesse in den Arbeitsprozess mit Bildern in kommunikativen und Ausstellungs-Kontexten ein.



Forschung


Die Photographie an der HSD PBSA ist nicht nur ein Lehrgebiet, sondern versteht sich auch als ein Ort für Forschung. Nach einer intensiven Beschäftigung damit, was eigentlich "Artistic Research“ ist oder im Kontext mit der Photographie sein kann, definieren wir die Forschungstätigkeit an und mit der Photographie als "Photographic Image Research“. Das bedeutet, wir reflektieren, was die Photographie bewirkt und mit welchen Mitteln; forschen aber auch zu ihrer historischen Entwicklung.


Aktuell gibt es ein laufendes, hochschulintern finanziertes, Forschungsprojekt zu der Geschichte der Photographie in der Stadt Düsseldorf seit den sechziger Jahren. Mit der Forschungsmethode "Oral History“ werden Informationen zu verschiedenen photographischen Positionen in der Stadt Düsseldorf in Bild- und/oder Ton-Aufnahmen gesammelt.


Zudem beschäftigen wir uns, in einem praktisch forschenden Projekt, intensiv mit den neuen bildgebenden "Machine Learning“- Methoden, wie aktuell mit generierten Bildern aus Anwendungen mit "Stable Diffusion“, "Dalle-E“ und "Midjourney“.


Erforscht wird praktisch, wie sich die gesellschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Vorstellungen der Ingenieure, die diese Anwendungen entwickeln, in die durch den technologischen Prozess generierten Bilder einschreiben, und wie genau dadurch auch Bias entsteht.



Konferenzen/Vorträge


Wesentlich ist der Austausch mit Expert*innen auch ausserhalb der Hochschule. So wurden in der Vergangenheit mehrere Konferenzen und Vorträge an der Hoch-schule selbst, aber auch in anderen Kultureinrichtungen, wie dem K21 oder dem Haus der Universität, in der Stadt organisiert und durchgeführt.
Dabei liegt der Fokus gleichermassen auf Praktiker*innen, die selbst mit der Photographie arbeiten, genauso aber auch auf Theoretiker*innen und Wissenschaftler*innen, welche Photographie, Bildproduktion und Bildrezeption, beobachten und erforschen.


Eine besondere Rolle nimmt bei den Vortrags-Veranstaltungen die in 2017 gegründete Konferenzreihe "PRE_INVENT“ ein. Die Photographie wurde früh digitalisiert und schnell wurde deutlich, dass dies nicht nur ein technologischer Vorgang war, sondern deutlich komplexer und auch, zum Beispiel, juristische, ökonomische und ästhetische Veränderungen mit sich bringt. Damit ist die Photographie eine Art Blaupause für viele Veränderungen, die im Weiteren in anderen Branchen und gesellschaftlichen Kontexten folgen. Somit schien es logisch, im Jahr 2017 eine Konferenz-Reihe zu starten, die sich mit genau diesen Fragen und Beobachtungen, und auch Analysen dazu, beschäftigen würde.

​​Leitung

Prof.'in Mareike Foecking


LehrkrÄfte für besondere Aufgaben

N.N.


Wissenschaftliche Mitarbeiter*INNEN

Dipl.-Des. Nina Ditscheid


​Studioleitung

Martin Schwan


Lehrbeauftragte

Mark Hermenau

Moritz Krauth

Andreas Langfeld

Anne Müchler

Hartmut Nägele

Morgaine Schäfer

Nico Schmitz