Das Hobby des Zeichnens findet endlich den Weg zur ernstzunehmenden Berufung. Wir bilden aus, damit ihr Worte „bilden“ lernt. Vom Gedanken, in die Sprache, ins Bild. Bilder sprechen lernen, eine Bildsprache entwickeln, welche zeichnerisch auf diese Welt reagiert. Die Frage nach dem Können rückt nicht erst in Zeiten generativer KI in den Hintergrund, das reine Abbild vermeintlicher Wirklichkeit hat uns das Foto schon abgenommen, umso wichtiger ist es eigene Narrative, Haltung und Relevanz zu entwickeln, um besagter Wirklichkeit interessant und aufschlussreich entgegenzutreten. Illustration ist immer besondere Beobachtungsgabe, Bildidee und Umsetzungsvermögen. Seit die Illustration nunmehr ihr Kerngeschäft der Expeditionen in einst ferne Länder für Daheimgebliebene visuell erreichbar zu machen an die Fotografie abtrat, hat sie sich eine vermehrt künstlerische Freiheit erkämpft. Sie versucht seither ihre Betrachter:innen für neue, ganz eigene Forschungsreisen zu begeistern. 

Wurde sie einst für realistische Darstellung gelobt, die eine detaillierte Beobachtungsgabe voraussetzt, ist diese Detailtiefe fortan nicht mehr an Gegenständliches gebunden, sondern gilt heute dem gesellschaftlich-sozialen Miteinander. Das Umsetzungsvermögen beinhaltet nun auch den Mut ins 
Unbequeme, ins Verrückte, ins Poetische und Kritische, oftmals auch ins unklare Abseits auserzählter Normen, alles aber mit einem klar gewählten Gestaltungswillen, die eigene Botschaft, beziehungsweise das Storytelling, bestmöglich in Bildern verständlich zu machen. 

Das Fach Illustration steht für Experiment und Vertiefung, Persönlichkeitsentwicklung im Suchen und Finden einer eigenen Bildsprache. Illustration ist die Freude am eigenen Denken, die Freude am fähigen Selbst und dieses als Gemeinschaftswert nutzen zu lernen. Die Zeichnung ist längst nicht mehr starr an Papier und Stift gefesselt. Interdisziplinär innerhalb des Designstudiums lernt die Illustration gedruckt, geformt, bewegt und interaktiviert zu werden. Es gibt viel zu tun. Also mach mit.