Im Lehr- und Forschungsgebiet 'Gestaltungslehre – Räumlich-Plastische Gestaltung' werden künstlerisch-experimentelle Methoden in der Gestaltung von Kommunikation im Raum in unterschiedlichen Maßstäben und Kontexten entwickelt und erprobt. Das Lehrgebiet versteht sich als Hybrid, in dem eine methodenbasierte, experimentelle Gestaltungslehre und die daraus folgende Konzeption, Gestaltung und Realisierung von Strukturen, Räumen, Objekten, Ausstellungen und Situationen ineinanderfließen.
Material, Körper und Kommunikation stehen im Zentrum dieser sowohl digitale als auch analoge Methoden einbeziehenden künstlerischen Gestaltungsprozesse. Durch die gleichzeitige Vernetzung unterschiedlicher Gestaltungsbereiche, einer analytischen Herangehensweise, sowie Kenntnissen über Material-, Konstruktions- und Fertigungsverfahren entwickeln Studierende konzeptionelle Methoden und Techniken und beziehen neben strukturellen und kontextuellen Überlegungen auch grafische, typografische, informations- oder materialsystemische Ebenen in räumliche Entwurfsprozesse ein. Sie entwickeln gestalterische Kompetenzen um raumbezogene Strukturen als spezifische Systeme räumlicher Kommunikation in unterschiedlichen Kontexten und Maßstäben zu erarbeiten. Ein Schwerpunkt ist die Gestaltung von multisensorisch erfahrbaren Räumen, die durch ein komplexes Zusammenspiel von visuellen, auditiven, haptischen und olfaktorischen Qualitäten entstehen. Vor allem in der Gestaltung atmosphärischer Qualitäten fehlt es oft an Werkzeugen; deshalb gilt es hierfür neue Methoden und Konzepte zu entwickeln die sinnliche Raumeindrücke aufgrund einer Neudeutung der Mensch-Architektur-Raum Beziehung ermöglichen und neue hybride Ausdrucksformen der Kommunikation im Raum hervorbringen.
Diese experimentellen Raumkonzepte münden in dialogischen Strukturen und Kommunikationsräumen, die in unterschiedlichen Maßstäben und Kontexten realisiert werden – Innenraum, Ausstellung, Stadt und Landschaft – und Materialität und Interaktion auf unmittelbare Weise verbinden. Dialogische Räume sind performative Räume die den Betrachter dazu einladen aktiver Benutzer zu werden. Durch die Interaktion werden nicht nur körperliche, zeitliche, räumliche oder objektbezogene Verbindungen hergestellt sondern auch kommunikative und soziale Verbindungen zwischen Menschen. Durch sie entstehen eine veränderte Raumwahrnehmung und gleichzeitig neue Möglichkeitsräume in denen räumliche Strukturen als Vermittler und Kontaktflächen wirken.