Ziele
- Verbessertes Verständnis der Wirkungsweise von BL-8040, einem bisher nicht zugelassenen Medikament, in der Konsolidierungtherapie der BLAST-Studie.
- Verbesserung des allg.Verständnisses moderner Krebstherapien in Bezug auf die Akzeptanz und die Bereitschaft zur regelmäßigen Einnahme (Verstetigung) von Krebsmedikamenten.
- Mögliche Einwirkung auf die Selbstheilungsprozesse durch die suggestive Wirkung (psychosomatisch) anschaulicher Visualisierungen in Bezug auf die biochemischen Prozesse durch die Medikamentierung. Placebo Effekte werden nicht untersucht.
Anmerkungen
Der Wirkmechanismus von BL-8040 wurde in der Patienteninformation bisher nur im Text erklärt In dem Pilotprojekt wird ergänzend zur Text-basierten Aufklärung eine Visualisierung erstellt, die als Animation über Vimeo und andere Kanäle für Patienten zugänglich ist. Nach Aufklärung und Entscheidung für/gegen die Studie werden die Patienten gefragt, ob die zusätzliche Visualisierung für die Entscheidung hilfreich war. So soll eine wissenschaftliche Auswertung des Projektes erfolgen.
Wirkt BL 8040 besser gegen die akute myeloische Leukämie als herkömmliche Chemotherapie alleine? Um das herauszufinden wird in Deutschland gerade eine klinische Studie durchgeführt: die BLAST-Studie. Mit Patienten, die sich in kompletter Remission befinden, also aktuell keine Symptome zeigen.
Medizinischer Prozess (Erläuterung Animationsinhalte)
Der Hintergrund: Selbst, wenn eine Chemotherapie erfolgreich ist, überleben einige leukämische Stammzellen die Behandlung. Meist nisten sie sich in der Knochenmarknische ein. Dort können ihnen weitere Chemotherapien nichts genug anhaben. Mit der Folge, dass sich bei einem Teil der Patienten ein Rezidiv, also ein Wiederauftreten der Leukämie, nicht verhindern lässt.
Das Neue an BL 8040: Es blockiert einen spezifischen Rezeptor, CXCR4, ein Oberflächenmolekül auf den Leukämiezellen. Dadurch verlieren die Leukämiezellen die Anhaftung an die Nische im Knochenmark bzw. die Haftung innerhalb der Knochenmarknische
BL-8040 löst nicht nur Leukämiezellen aus dem Knochenmark heraus und macht sie dadurch angreifbar durch Chemotherapeutika – es ist wirkt auch direkt unmittelbar toxisch für Leukämiezellen.
1Bei der Behandlung wird BL-8040 – oder ein Placebo – direkt unter die Haut gespritzt und verteilt sich über die Blutgefäße im gesamten Körper. Bei den bisher behandelten Patienten, gab es nur wenige Nebenwirkungen.Zum einen hatten sie meist leichte Schmerzen und Rötungen an der Einstichstelle – diese Beschwerden lassen sich allerdings mildern, wenn das Medikament sehr langsam injiziert wird. Zum anderen kann es zu einer Erhöhung der weißen Blutkörperchen kommen – aber nur für kurze Zeit und ohne bedeutende Folgen.
Nach der Injektion gelangt BL-8040 über das Gefäßsystem ins Knochenmark. Dort bindet es sich an die Rezeptoren der Leukämiezellen, die sich in der Knochenmarknische eingenistet haben, und schleust sie innerhalb weniger Stunden in die Blutbahn.
Im Blut treffen die mit BL 8040 beladenen Leukämiezellen auf die Standard-Chemotherapie „Cytarabin“ Diese wird drei Stunden nach der Injektion von BL 8040 intravenös gegeben. Die Chemotherapie kann nun besser und vollständiger wirken, die Leukämiezellen sterben ab.
Cytarabin verursacht zwar Nebenwirkungen. Diese sind in der Konsolidierungstherapie aber schwächer als bei der erstmaligen Gabe zu Beginn der Behandlung. Gleichzeitig steigt die Chance, alle noch vorhandenen Tumorzellen zu vernichten und so die Patienten vollständig zu heilen.