Mit dem Guga Children’s Theater ist als Erweiterung des in den 90er Jahren von Carin Smuts geplanten Kulturzentrums Guga S’Thebe in Langa, Kapstadt ein Anziehungspunkt für viele Künstler, Kinder und Jugendliche wie auch internationale Touristen entstanden.Das Kulturzentrum ist das Herz des Townships Langa und brauchte dringend eine Erweiterung für Kinder- und Jugendbildungsarbeit. Im Laufe der Jahre hat sich die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die von lokalen Lehrern und Künstlern unterrichtet werden, zu einem Schwerpunkt des Kulturzentrums entwickelt. Mit dem neuen Gebäude entstand ein Ort, der außerhalb der Schule und abseits von oft schwierigen Verhältnissen Zuhause, Raum für gemeinsames Lernen, Musizieren, Kreativität, Betreuung, Verpflegung und Bildung bietet.
Ziel war es, durch Partizipation, soziale Integration und die Implementierung von wiederverwerteten Materialien ein innovatives Gebäude zu erzeugen. Der Schwerpunkt lag hierbei auf der Verwendung von lokalen, nachhaltigen und recycelten Materialien. Als Teil des „ World Design Capital 2014“ Programmes wurde das Guga Children’s Theatre im Herbst 2015 feierlich eröffnet. Im Sommer 2015 begann aber bereits das Kinder- und Kulturprogramm im neuen Gebäude im Rahmen eines internationalen Kooperationsprojektes.
Lage und Ausrichtung des rechtwinkligen Baukörpers richten sich nach einem vorgefundenen, zu Zeiten der Apartheid informell gewachsenen Fußweg, der ein wichtiger Ort von täglichem Austausch war und auch heute noch ist. Im Zusammenspiel mit dem bestehenden Gebäudeensemble entsteht ein zentraler Außenraum, der auch Zuschauerraum für die Außenbühne des Theaters ist.
Einen großen Raum mit kleinem Budget zu bauen, erforderte Strategien einer erfinderischen Pragmatik und des offenen Diskurses. Diese beziehen sich zugleich auf den gebauten Raum wie auf den Entstehungsprozess. Der Fokus lag auf der zeitgemäßen Verwendung lokaler, traditioneller und rezyklierter Materialien. Konstruktion und Betriebskonzept sind von großer Robustheit gekennzeichnet, das Raumkonzept bietet vielfältige Möglichkeiten zur Aneignung. In den Entwicklungsprozess waren Nachbarn, spätere Nutzer, Vertreter der Politik und die örtliche Heritage Foundation involviert.